Rezension

Legend: Abschlussband

Legend 03 - Berstende Sterne - Marie Lu

Legend 03 - Berstende Sterne
von Marie Lu

Am Ende des letzten Bandes haben sich Day und June getrennt: Day weiß, dass er tödlich erkrankt ist, und er möchte June ein Leben ohne ihn ermöglichen. Daher sagt er nichts von seinem nahen Ende und ermutigt sie, sich zur Princeps ausbilden zu lassen. Somit leben sie nun in unterschiedlichen Kreisen und haben kaum noch Kontakt. Doch von außen droht Gefahr: Die Kolonien möchten die Republik erobern, eine unbekannte Seuche greift um sich, und ein Gegenmittel wird nicht nur Menschenleben retten, sondern auch Friedensverhandlungen ermöglichen. Doch hierfür muss ein Menschenleben gefährdet und vielleicht geopfert werden. Darf man einen Menschen für ein ganzes Volk opfern? Was ist wichtiger: Überleben oder Freiheit? Heiligt der Zweck die Mittel? Ist es richtig, seine Gefühle zum Wohl eines Anderen zu verleugnen?

Day und June stehen vor neuen Herausforderungen. Dabei können sie nicht allein für sich entscheiden, sondern fühlen sich verantwortlich: Für Familienangehörige, Freunde, Bekannte, ein ganzes Volk. Ethische Grundfragen werden aufgeworfen, allerdings bleibt es bei Andeutungen. Actionreiche Szenen bilden ein Gegengewicht. Der Gesamtzusammenhang ist gut konstruiert; der Leser kann einen Blick auf andere Nationen werfen und sich fragen, in welchem Staat er am liebsten leben möchte und was er dafür tun würde.

Wie es sich für eine echte Dystopie gehört, löst sich nicht alles in Wohlgefallen auf. Dennoch endet das Buch hoffnungsvoll. Schwächen: Die lebenden biologischen Waffen, die Entwicklung der Seuche und ihre Verbreitung sind für mich nicht schlüssig. Die Nahtod-Szene ist in meinen Augen Kitsch. Dennoch: Das Gesamtszenario ist stimmig, die Figuren lebendig, Spannung wird erzeugt und gehalten. Daher war diese Trilogie für mich trotz einiger Schwächen lesenswert.