Ein wunderschönes Buch mit einer sehr anmutig geschriebenen Geschichte.
Bewertet mit 4 Sternen
Das Cover des Buches gefällt mir wirklich ausgesprochen gut - das Buch ist meiner Meinung ein wahres Schmuckstück für jeden Bücherschrank.
Den Klappentext finde ich allerdings nicht besonders gelungen, da er für meinen Geschmack zu weit in die Geschichte hineinreicht. Die letzten
beiden Sätze sind für mich zu viel des Guten - hier würde, wie ich finde, eine Andeutung ausreichen, die besagt, dass der Bischof ein Auge auf
das Dorf geworfen hat.
Der Roman handelt von Alissende, einer jungen Frau, die zusammen mit den beiden Söhnen ihres Arbeitgebers vor der Judenverfolgung in Paris
flieht und schließlich in einem Dorf in den Pyrenäen Unterschlupf findet. Schnell wird Alissende ein Teil der Dorfgemeinschaft. Nach und nach
wird deutlich, dass das Dörfchen von den Katharern - aus Sicht der katholischen Kirche von Ketzern - bewohnt wird. Die Bewohner schweben in
großer Gefahr, was Alissende jedoch zunächst nicht wahr haben möchte.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, vor allem das Dorf und die Natur werden sehr anschaulich beschrieben - fast möchte man selbst in Sériol leben.
Das Buch lässt sich sehr gut und schnell lesen, das Buch weist - trotz der etwas höheren Seitenanzahl - keinerlei Längen auf.
Die Charaktere, allen voran die Hauptfigur Alissende, empfinde ich allerdings als eher schlicht, die Autorin bleibt hier für meinen Geschmack
etwas zu sehr an der Oberfläche. In weiten Teilen ist die Geschichte meiner Meinung nach vorhersehbar - gegen Ende überrascht das Buch
jedoch mit der ein oder anderen unerwarteten Wendung.
An meinen absoluten historischen Lieblingsroman, "Die Säulen der Erde", kann das Buch natürlich nicht annähernd heranreichen. Wer jedoch
ein wunderschönes Buch mit einer sehr anmutig geschriebenen Geschichte sein Eigen nennen möchte, ist mit diesem historischen Roman
sehr gut beraten.