Rezension

Spannender Historienroman

Der Klang der Lüge - Liv Winterberg

Der Klang der Lüge
von Liv Winterberg

1290: Sybilla beobachtet im Wald zwei Frauen, die an einem Säugling ein heidnisches Ritual verüben wollen. Das offensichtlich kranke Mädchen soll die Nacht alleine und ohne Kleidung im Wald verbringen. Doch Sybilla kann dies nicht hierbei belassen, nimmt das Baby an sich und zieht es wie ihre eigene Tochter groß, die den Namen Allisende trägt. Als Allisende 9 Jahre alt ist, verstirbt ihre Ziehmutter Sybilla. Als Dienstmagd hat sie kein einfaches Leben, zumal die Zeiten durch Ketzerverfolgung und Judenhass geprägtist. Als ihr jüdischer Dienstherr verhaftet wird, flieht sie erneut. In Sériol, das von Katharern bewohnt wird, wird sie wieder Dienstmagd und macht die Bekanntschaft von Simon, einem Schäfer. Eine zarte Liebe entwickelt sich. Doch auch hier zieht nach und nach die Ketzerverfolung ein und Allisende ist mit ihren Kindern nicht mehr sicher vor der Inqusition.
Obwohl die Geschichte selbst auf einer wahren Begebenheit beruht, ist die Liebesepisode um Allisende und Simon fiktiv. Die Autorin hat einen wunderbar bildlichen Schreibstil, ihre Charakterbeschreibungen sind eindringlich und lebendig beschrieben. Landschaften und Zeitepoche blühen auf und werden greifbar. Ich habe dieses historischen Roman sehr genossen und bin üblicherweise kein Leser dieses Genres.