Rezension

Familiendrama und das Thema Alzheimer - sehr aufschlussreich!

Die Ungehörigkeit des Glücks
von Jenny Downham

Erster Satz des Buches: "Als ob ein Alien gelandet wäre."

Mit 17 Jahren hat Katie und ihr jüngerer Bruder Chris plötzlich eine Großmutter, Mary. Sie ist die verschwundene Mutter ihrer strengen und über vorsorglichen Mutter, Caroline. Eines Nachts wird die kleine Familie ins Krankenhaus gerufen und man teilt ihnen mit, dass sie nun für Mary zuständig sind, nach dem Tod ihres Lebensgefährten. Nicht gerade begeistert und freiwillig nimmt Caroline die an Alzheimer erkrankte Frau bei sich auf.
Damit beginnt eine Reise in die Vergangenheit, es werden alte, schmerzende Geschichten wieder heraus geholt und Katie entdeckt, durch die mutige und wilde Mary, eine neue Seite an sich. 

Zuerst zum Cover. Darauf sehen wir ein Mädchen, dass anscheinend liegt und die eine Hälfte ihres Gesichts. Sie schaut einen direkt an und die Farben, als auch die Schrift passen gut zusammen. Auf mich wirkt es interessant und zerbrechlich, einfach passend zum Inhalt des Buches. 
Den Schreibstil der Autorin fand ich sehr gut. Es ist einfach gehalten, verständlich und es lies sich immer flüssig lesen. Hin und wieder zog sich die Geschichte in die Länge, aber durch die verschiedenen Zeiten und Einblicke war es alles sehr spannend. 
In diesem Roman gibt es eine überschauliche Anzahl von Figuren. Die Hauptfigur ist Katie, ein 17 jähriges Mädchen, wenig Selbstbewusstsein, wenig Mut und keine Freunde. Aber sie macht eine große Entwicklung im Laufe der Geschichte und entpuppt sich als vielschichtige Person. Neben Katie gibt es ihre Großmutter Mary, die an Alzheimer leidet. Sie ist ein regelrechter Wildfang und es war immer spannend gewesen die damaligen Geschichten aus ihrer Sicht zu lesen. Caroline, Marys Tochter, ist zunächst ganz anders als die beiden Frauen und verbirgt einiges an Geheimnissen.

Das Buch verarbeitet ein schweres Thema mit Leichtigkeit und gibt es sehr aufschlussreich wieder. Es war sehr interessant gewesen mehr über die Krankheit zu wissen und wie sie sich anfühlt.
Neben dem Thema Alzheimer wird in der Vergangenheit von den drei Frauen gestochert und es kommen immer wieder neue Geheimnisse hervor auf verschiedenen Wegen. Letztendlich handelt es über alte Wunden, die neu aufgerissen werden und wie schwer es sein kann über seinen eigenen Schatten zu springen.