Rezension

Funkelt am Fantasyhimmel

Das Lied des Blutes - Anthony Ryan

Das Lied des Blutes
von Anthony Ryan

Man kann Anthony Ryan vorwerfen, dass Qualität und Plausibilität seiner Rabenschatten-Reihe dem Erdboden mit jedem Band ein Stückchen näher kommen. Stimmt, trotzdem steht sogar der letzte und schwächste Teil der Trilogie als funkelnder Stern am viel zu oft zappendusteren Fantasyhimmel. Und Band eins, "Das Lied des Blutes", ist für sich stehend bereits ein ganzer Planet. Der Rabenschatten-Kosmos mag hier und da den spröden Charme staubiger Atlanten versprühen, aber nicht Ryans Landkarten sind seine Stärke, sondern sein Talent als Geschichtenerzähler. Wenn Vaelin al Sorna vom militärischen Ordensnovizen zum Kriegshelden wider Willen heranwächst, zugleich Königsliebling und verhasster Volksfeind sein muss und von Buch zu Buch immer stiller, melancholischer und machtloser wird, um schließlich sogar aus dem Fokus der Geschichte zu treten, dann taucht man als Leser in einen tiefen, oft traurigen, aber immer wunderschönen Ozean ab und nicht so schnell wieder auf.

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