Rezension

Gewaltorgien

Der Näher - Rainer Löffler

Der Näher
von Rainer Löffler

Rainer Löffler hat es wieder getan. Nach „Blutsommer“ und „Blutdämmerung“ liegt nun mit „Der Näher“ der dritte Band der Reihe vor, in deren Zentrum der Fallanalytiker Martin Abel vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg steht. Diesmal muss er allerdings außerhalb vom Ländle ermitteln, denn in Gummersbach gibt es nicht nur eine weibliche Leiche, sondern auch verschwundene schwangere Frauen. Es gilt den Täter dingfest zu machen, bevor noch weitere Tote auf sein Konto gehen.

 Über den Fortgang der Handlung werde ich mich hier nicht weiter auslassen, und das hat seinen Grund. Ich mag diese bluttriefenden, voyeuristischen Serienkiller-Thriller mit ihren gestörten Methoden absolut nicht und hätte dieses Buch mit Sicherheit auch nicht in die Hand genommen, wenn es mir nicht zur Besprechung zugeschickt worden wäre. Diese detaillierten Beschreibungen von perversen Gewaltorgien muss und will ich nicht lesen, und ich frage mich immer wieder, wen so etwas unterhält. Sorry, aber da fehlt mir absolut das Verständnis dafür.

 Verstärkt wird dieses Empfinden noch durch den Erzählstil, denn Rainer Löffler beschreibt die Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven, Täter, Opfer und Abel/Polizei, nimmt also den Leser ganz nah mit an das Geschehen, führt ihn quasi in die Köpfe der Personen. Und zu wissen, was im Kopf eines Psychopathen vor sich geht und welche Entschuldigungen er dafür parat hat – sorry, das brauche ich nun wirklich nicht, ganz zu schweigen davon, dass es mich auch überhaupt nicht interessiert!