Rezension

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Goddess - Das Beste kommt zum Schluss - Kritik bleibt dennoch nicht aus

Göttlich verliebt - Josephine Angelini

Göttlich verliebt
von Josephine Angelini

Achtung! Rezension enthält SPOILER! ACHTUNG SPOILER GEFAHR!

Obwohl ich mich über den zweiten Teil Göttlich verloren doch sehr geärgert hatte, interessierte mich dennoch wie die Göttlich-Reihe abschließt und ich muss gestehen, dass ich im Großen und Ganzen unterhalten wurde. Diese Trilogie wird es nie in die Liga von Harry Potter, Panem oder die Edelsteintrilogie und Co schaffen, doch von ihr abraten würde ich auch nicht. Man kann es definitiv lesen. Vor allem der letzte Teil "Göttlich verliebt" lohnt sich letzten Endes. Meiner Meinung nach der beste Band der Trilogie, da die griechische Mythologie diesmal gelungen eingewebt ist.

Kritik weil:
Von Blutsgeschwistern zu sprechen fand ich nicht gerechtfertigt. Blutsbrüderschaft ist nach meinem Empfinden nicht einfach, wenn sich jemandes Blut irrtümlicher Weise mit das eines anderen mischt. Dahinter steht auch der Gedanke und der Wille, von beiden Seiten eine bewusste Entscheidung eben, was hier nicht der Fall ist. Generell ist sind manche Entwicklungen nicht nachzuvollziehen. Die Entwicklung von Liebe (Hector-Andy) oder Freundschaft (Hector-Orion) ist zu schnell und damit unglaubwürdig.

Nebenbei kommen zu Helens ursprünglichen Superkräften neue hinzu, also neben:

-Blitze erzeugen
-Fliegen (aber nicht nur Fliegen, nein sie kann auch andere von der Erdanziehung befreien, damit sie mit ihr davon schweben können)
-Feuerfeste Haut (Helen ist heißer als die Sonne)
-Übermenschliche Stärke und Gehör
-Reisen in die Unterwelt, Kontrolle der Unterwelt
-dem Rogue-Dasein
-Besitz einen Cestus
-Besitz des "Gesichts" und kann damit Menschen manipulieren, diese Kraft erweitert sich denn nun kann sie auch Herzen beeinflussen)

Kann sie jetzt auch:

-Gefühle sehen
-Lügen erkennen
-Wasser teilen wie Moses
-Erdbeben erzeugen
-Elektromagnetismus beherrschen
-Mit hallender Stimme sprechen
-WELTEN erschaffen

Definitiv too much! Ständig dieses: Achja da wäre noch das, ach jaaa und ich kann das und das, Helen du bist das und das. Du bist eine Weltenschöpferin Helen. Du bist eine Falschfinderin Helen. Du bist die Deszenderin Helen. Helen du bist DAS GESICHT, DIE PRINZESSIN, DER TYRANN, DU warst Helena von Troja UND Lady Guinevere aus Camelot...

Es ist als hätte die Autorin mächtig Spaß dabei gehabt zu überlegen: Sooo mal sehen, was kann meine Hauptfigur noch alles. Obwohl Helen all diese Fähigkeiten besitzt, sieht sie sich immer noch als schlechte Kämpferin an und will nicht in die Rolle der Anführerin schlüpfen. So ein Verhalten erinnert mich irgendwie an ein Model, dass heult es wäre zu hässlich oder zu dick. Helen’s Selbstzweifel wirken in etwa so: Ich bin so toll und stark – aber ich will’s noch mal von allen hören, nur um sicher zu gehen. So etwas löst Augenrollen Deluxe bei mir aus.

Ein weiterer Punkt, der mich in schallendes Gelächter ausbrechen ließ: Helen und Paris hat es über die Jahrhunderte unter anderem Namen gegeben unter anderem als Lady Guinevere und Sir Lancelot. Ich dachte nur: Echt jetzt? Artus-Saga? HAHAHAHAHAHA. Omg bitte wirklich?? Hahahaha!

Stellenweise gibt es Passagen, die wirklich schlecht sind: "Andy sah unauffällig zwischen den beiden umwerfenden Männern hin und her, als könnte sie nicht entscheiden, welchen von beiden sie zuerst anstarren sollte. Helen musste grinsen, denn Andys Dilemma hatte ihr vollstes Mitgefühl – die Augen von Lucas oder Orions Lippen? Sie selbst hatte Schwierigkeiten, sich für eines von beidem zu entscheiden." - Omg ich schäme mich tatsächlich fremd.

Aber - ja es gibt ein aber - die zweite Hälfte des Buches, besonders die letzten 150 Seiten konnte mich überzeugen, da ich endlich Spaß beim Lesen bekam. Großes Plus ist, dass die Autorin es schafft Orion dem Leser näher zu bringen.

„Ich weiß, dass du mich liebst Helen. Aber verdiene ich es nicht, zur Abwechslung mal die erste Wahl von jemandem zu sein?“

Sein Charakter war mir im zweiten Teil zu gewollt und flach, was sich glücklicherweise im finalem Band stark ändert. Das Dreieck löst sich zu Anfang relativ schnell auf, was ebenfalls viel zur Geschichte beigetragen hat. Sehr gut! Denn mehr solcher Passagen, wie oben zitiert wäre kaum zu ertragen gewesen.

Einiges an Kritik ja, dennoch langweilt der Handlungsstrang nicht, sondern weckt Interesse weiter zu lesen. Obwohl ich einiges zu bemängeln habe schafft es die Göttlich-Reihe mich zu unterhalten. Die Trilogie hätte definitiv besser sein können, aber sie schafft es eine gute Spannung aufrecht zu erhalten und den Leser neugierig zu machen. Schließlich will man doch wissen wie es letzten Endes wirklich abschließt. Wobei sich die Autorin hier Türchen offen gelassen hat, um spätere Fortsetzungen schreiben zu können. Und ich muss sagen eine weitere Fortsetzung würde mir gefallen.

Zuletzt möchte ich noch loswerden, dass die Idee des Zyklus trotz des Camelots-Ausflugs gelungen ist. Als Lucas (Paris) Matt (Achill) mit Pfeil und Bogen in der Manage entgegen tritt, habe ich wirklich Gänsehaut bekommen.

"Dunkle Schatten umwirbelte Lucas wie schwarzer Nebel, und Helen hörte, wie die Leute rund um sie herum nach Luft schnappten und ängstlich das Wort Schattenmeister wisperten. Lucas richtete sich auf und zeigte mit dem Finger auf Helen. >Folge mir nicht!<, befahl er. Die Dunkelheit umhüllte ihn wie ein Umhang, bis sie ihn vollständig verschluckte."