Rezension

Grandioses, brutales Endzeitszenario

Ashes - Brennendes Herz - Ilsa J. Bick

Ashes - Brennendes Herz
von Ilsa J. Bick

Bewertet mit 5 Sternen

Kein Blatt wird vor den Mund genommen: Brutal, dystopiegetreu, so realistisch wie es in einem fiktiven Buch nur geht. Ziemlich weit oben auf meiner Toplist der Endzeitromane!

Ashes ist eines der wenigen Bücher, die ich mehrmals gelesen habe, einfach weil ich die Geschichte so mordsmäßig - im wahrsten Sinne des Wortes - toll finde. Ich mag es überhaupt nicht, wenn die Handlung einfach so dahinplätschert, ich liebe Bücher, die mich ein wenig fordern. Bei Ashes kann/muss man mitdenken, eventuell wird sogar der Wissenshorizont erweitert und ein schockierendes Ereignis jagt schon beinahe das nächste.

Was will man in einer Welt, die einfach so mir nix dir nix zusammenbricht? Antworten. Die kriegt man in Dystopien gewöhnlicherweise kaum, habe ich das Gefühl. Und grade das hat Ilsa J. Bick gut gemacht - anfangs gibt es natürlich Fragen, Fragen, Fragen, allerdings wird man in der Mitte des Buches mit doppelten und dreifachen Antworten belohnt. Und mit meiner Meinung nach wirklich plausiblen und interessanten Antworten, in keiner Weise 08/15, schwammig oder undeutlich (was vielen wahrscheinlich auch bekannt ist; mir zumindest!). Man bekommt die Fakten, muss jetzt mal damit klarkommen. Und gegen Ende des Buches kommen dann wieder Fragen, Fragen, Fragen - auf dessen Beantwortung man im zweiten Band hoffen kann, denn das erste Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. 

Was Dystopien unter anderem für mich ausmacht, ist das Weltbild. Und die Brutalität. Eine Welt, die zwar als ach so schrecklich dargestellt wird, von dessen Schrecken man aber nichts merkt, kann ich einfach nicht ernst nehmen. Des Einen Freud, des Andren Leid sind die wirklich ungeschminkten und detailgetreuen ... Schilderungen von hauptsächlich wirklich brutalen Szenen. Ich fand das bombastisch, für Zartbesaitete ist das aber nun wirklich nichts.