Rezension

Hat nicht ganz meinen Geschmack getroffen

Das wirst du bereuen - Amanda Maciel

Das wirst du bereuen
von Amanda Maciel

Bewertet mit 3 Sternen

// Worum es geht //

Jeder denkt, dass Emma Putnam sich umgebracht hat, weil wir sie Schlampe genannt haben? Und nicht, weil sie eine Schlampe war. Echt klasse.
Sara und ihre beste Freundin müssen sich vor Gericht verantworten. Sie werden angeklagt, ihre Mitschülerin Emma gemobbt und in den Tod getrieben zu haben. Doch für Sara und Brielle ist klar: das war doch alles Emmas schuld. Sie hat sich an Saras Freund Dylan ran gemacht und hat dafür doch einen Denkzettel verdient. Doch plötzlich läuft alles aus dem Ruder und Emma ist tot.

// Was ich davon halte //

Das Buch lässt einen so schnell nicht mehr los. Es ist nicht so, dass ich sagen würde, dass das Buch mich gefesselt hat, weil ich es so toll fand. Nein. Es hat mich nicht los gelassen, weil ich schockiert und überrascht war und gleichzeitig nur Unverständnis verspürt habe.

Das Buch ist aus der Sicht von Sara Wharton geschrieben. Ein Mädchen, das eigentlich unscheinbar und unsichtbar ist. Aber nicht, seit sie mit Brielle Greggs befreundet ist. Sie ist reich, ein Einzelkind, Ich-Bezogen und bekommt immer was sie will.
Sara sieht zu ihr auf, bildet sich ein sie zu brauchen und merkt gar nicht, wie sie sich in etwas hineinmanövriert, das das Leben eines Mädchens beenden wird.
Das Mobbing beginnt mit einfachen dummen Sprüchen unter Schülern. Nicht nett, aber noch nicht so gemein, dass man denken sollte, dass es grenzwertig wird. Das neue Mädchen Emma Putnam ist schön, nett und scheint an Beliebtheit zu gewinnen. Kaum wird das klar, wird man als Leser darauf aufmerksam, dass Brielle sie nicht mag.
Sie zieht Sara mit in diesen Unmut hinein und diese denkt gar nicht darüber nach, sondern folgt ihrer Freundin.

Es ist schwer den weiteren Fortgang des Mobbings zu beschreiben ohne zu Spoilern, allerdings wird schnell klar, dass Brielle und Sara unfassbar hart, erbarmungslos und beinahe schon unmenschlich handeln. Sie kümmern sich nicht mehr darum, wie es Emma geht und was sie bei all dem empfindet. Es geht nur noch darum sie zu schikanieren und ihr das Leben zur Hölle zu machen, damit sie endlich die Schule wechselt.
Das Buch ist so aufgebaut, dass man abwechselnd Kapitel aus der Gegenwart liest, in der Sarah und Brielle bereits angeklagt sind und Kapitel aus der Vergangenheit, welche während des Mobbings spielen. Man kann so einen Blick und ein Gefühl dafür bekommen wie es Sara zu der Zeit des Mobbings geht und auch was sie danach empfindet. Wobei ich sagen muss, dass sie als Täterin sehr uneinsichtig ist. Auch als Emma bereits tot ist und sie angeklagt wird, sieht sie nicht ein, dass sie Schuld an Emmas Tod sein soll. Sie kann nicht begreifen, wie nur sie alle an dieser Situation schuld sein sollen und nicht Emma selbst.
Und genau das hat mich so schockiert oder besser wütend gemacht. Ich konnte nicht begreifen, wie sie nicht einmal nach einem Selbstmord einsehen konnte, was sie getan hat.
Trotz allem hat Amanda Maciel ein sehr gutes Buch geschaffen, das zum Nachdenken anregt und zeigt, wie die andere Seite, die der Täter, aussehen könnte.

// Fazit //

Es ist mir sehr schwer gefallen eine Bewertung für dieses Buch zu schreiben und auch meine Meinung aufzuschreiben. Ich habe viel über dieses Thema Mobbing nachdenken müssen und ich denke, das hat die Autorin sehr gut gemacht, auch wenn ich nicht zu hundert Prozent davon überzeugt bin. 3 / 5 Sterne.