Rezension

recht gutes Jugendbuch

Das wirst du bereuen - Amanda Maciel

Das wirst du bereuen
von Amanda Maciel

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
Alle Welt denkt, dass Emma Putnam sich umgebracht hat, weil wir sie Schlampe genannt haben – und nicht weil sie eine Schlampe war. Echt klasse.
Sara und ihre beste Freundin Brielle müssen sich vor Gericht verantworten –
angeklagt, ihre Mitschülerin Emma gemobbt und in den Tod getrieben zu haben.
Dabei war es doch Emma, die sich an Saras Freund Dylan rangemacht hat. Ein
kleiner Denkzettel über Facebook muss da schon drin sein, finden die
Freundinnen. Doch dann verselbstständigen sich die Dinge und plötzlich ist Emma
tot …
(Quelle: Bastei Lübbe)

Meine Meinung:
Sara und Brielle müssen sich vor Gericht verantworten. Sie haben Emma gemobbt, solange bis diese keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat als sich das Leben zu nehmen. Dabei sollte alles doch ganz harmlos sein. Sara und Brielle wollten Emma doch nur einen Denkzettel verpassen.
Emma ist neu an der Schule und schmeißt sich sogleich an die Kerle ran. Als dann Sara eine SMS ausgerechnet von Emma auf dem Handy ihres Freundes Dylan entdeckt nimmt die tragische Geschichte ihren Lauf …

Das Jugendbuch „Das wirst du bereuen“ stammt von der Autorin Amanda Maciel. Es ist das Debüt der Autorin und von der Beschreibung her wurde ich sehr angesprochen.

Sara ist nicht sonderlich sympathisch. Sie und ihre beste Freundin Brielle mobben Emma. Sara lässt sich sehr leicht beeinflussen und macht was Brielle sagt. Teilweise empfand ich sie als doch sehr naiv und ihre Ignoranz wurde sehr deutlich.
Brielle ist ein Biest, eine typische Zicke wie sie an Highschools vorkommt. Auch sie mochte ich quasi so gar nicht.
Emma ist das Opfer, wobei sie eigentlich nicht nur das Opfer ist. Sie ist neu an der Schule und hat sehr schnell den Ruf der „Schlampe der Schule“ weg. Zu Recht, denn sie schmeißt sich den Jungs an den Hals.
Mit den Charakteren war es hier doch schwierig, denn so richtig sympathisch fand ich keine der Mädchen. Sie machten es mir so auch nicht unbedingt leicht.

Der Schreibstil der Autorin ist jugendlich locker und leicht zu lesen. Man muss hier ganz eindeutig auch zwischen den Zeilen lesen, um zu verstehen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Sara in der Ich-Perspektive. Dies ist doch sehr ungewöhnlich, denn sie ist ja quasi Täter und bisher schilderte immer das Opfer alles. Sara stellt sich ja teilweise auch als unschuldig dar.

Es gibt immer wieder einen Wechsel zwischen der Vergangenheit, also dem Beginn des Mobbings bis hin zu Emmas Selbstmord und der Gegenwart, der Zeit kurz vor dem Prozess.
Die Handlung baut nur bedingt Spannung auf. Zu Beginn war es für mich sogar etwas schwierig ins Buch zu kommen, dieser Zustand hielt nicht lange an. Immer wieder ist die Schuldfrage ein großes Thema. Doch diese ist hier nicht so leicht zu klären. Auch nicht für den Leser, der das Geschehen von außen betrachtet. Man schwankt hin und her, weiß nicht so recht wem man die eindeutige Schuld geben soll. Sind Sara und Brielle wirklich allein schuld? Oder lag es auch ein wenig mit an Emma? Anhand von Rückblicken kommt nach und nach ans Licht was wirklich passiert ist. Dennoch finde ich es bleibt schwer einen eindeutigen Schuldigen zu finden.
Es dreht sich aber nicht nur ums Thema Mobbing, auch wenn dies zentral behandelt wird, vielmehr geht es auch darum wie kommen die Personen mit dem Selbstmord eines anderen zurecht.

Das Ende bildet einen Abschluss des Geschehens. Es regt aber auch zum Nachdenken an und lässt den Leser bewegt zurück.

Fazit:
Abschließend gesagt ist „Das wirst du bereuen“ von Amanda Maciel ein Jugendbuch, das ein sehr aktuelles Thema anspricht.
Der lockere jugendliche Stil und eine Handlung, die zum nachdenken anregt und den Leser über die Schuldfrage grübeln lässt, stehen hier Charakteren gegenüber, die nicht so sonderlich sympathisch sind. Man muss hier eindeutig auch zwischen den Zeilen lesen.
Durchaus lesenswert!