Rezension

Idylisches Sylt

Alles Liebe oder watt? - Marie Matisek

Alles Liebe oder watt?
von Marie Matisek

Bewertet mit 4 Sternen

Silke Denneler, frisch geschiedene Pastorin aus Köln, zieht mit ihrem Sohn nach Sylt. Sie übernimmt die Pastorenstelle von Pastor Schievel, der vor einiger Zeit überraschend verstarb und ein großes Geheimnis mit ins Grab nahm. Es dauert nicht lange und Silke kommt diesem Geheimnis aus die Spur und sieht sich in einer Zwickmühle. Und dann sind da ja auch noch die Männer: Bereits auf der Fahrt von Köln nach Sylt macht Silke Bekanntschaft mit dem Bauunternehmer Lars Holm und beschließt ihn nicht zu mögen und auch der attraktive Umweltschützer Ommo Wilkes ist ihr nicht ganz geheuer. Zu allem Überfluss verliebt sich ihre Tochter in den Nachbarsohn und Silke sieht sich zwischen den Fronten eines Inselstreites stehend wieder.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, immer wieder blitzen urkomische Situationsbeschreibungen auf.

Ganz normale alltägliche Probleme, die im Zusammenleben mit pubertierenden Jugendlichen auftreten und jede Mutter oder jeder Vater kennt, werden beschrieben und zaubern dem Leser ein Lächeln ins Gesicht.

Zwar erscheinen die Charaktere nicht besonders tiefgründige Wesen zu sein, die Autorin bedient sich doch immer wieder gerne an Klischees, kommen aber alles in allem sehr authentisch und sympathisch rüber.

Das Ende kommt sehr überraschend, was ein wenig schade ist, da aus Knuts Geschichte und Oma Gretes Gestalt doch noch einiges herauszuholen gewesen wäre. Auch die Liebesgeschichte von Silke findet ihr Happy End, was dann aber doch wie aus dem nichts aufzutauchen schien.

Die Geschichte ist an sich nicht neu, aber das Rad muss ja auch nicht immer neu erfunden werden. Und wie Marie Matisek die Story aufbaut und schildert, ist doch sehr amüsant und lässt einen die Zeit um einen herum vergessen.

Insgesamt handelt es sich um einen leichten Roman, den Frau am besten im Sonnenstuhl liest und dabei ihre Sehnsucht nach der Nordsee mit einem Fischbrötchen stillt.