Leichte Unterhaltung, die einen zum Schmunzeln bringt
Bewertet mit 4 Sternen
Das Leben der Pastorin Silke Denneler ist ziemlich chaotisch, frisch geschieden, Mutter zweier Teenager, eine Pastorenstelle mitten in der Großstadt Köln … Kurzentschlossen nimmt sie die offene Stelle auf Sylt an. Ob sie dort zur Ruhe kommt, scheint allerdings zunächst fraglich.
Nach zwei Romanen auf der fiktiven Nordseeinsel Heisterhoog nimmt uns Marie Matisek dieses Mal mit auf Sylt, allerdings nicht auf das mondäne Sylt, sondern in eine der kleineren Ortschaften dort, wo es noch gemütlich-gemächlich zugeht. Obwohl: Ganz ohne Konflikte geht es auch dort nicht, denn Naturschützer streiten sich mit einem Bauunternehmer um einen Flecken Erde.
Die Autorin versteht es gut, die Stimmung der Nordseeinseln einzufangen, man fühlt beim Lesen ein bisschen, als wäre man dort, meint, die Wellen rauschen, den Wind pfeifen und die Möwen kreischen zu hören. Da ich die Nordsee liebe, mag ich das sehr gerne, auch wenn immer ein bisschen Sehnsucht aufkommt.
Marie Matiseks Romane enthalten immer eine ganze Ladung Humor, aber auch ein bisschen Geheimnis und eine Liebesgeschichte. Eigentlich mag ich nicht unbedingt Romane, in denen die Liebe einen so großen Teil der Geschichte ausmachen. Durch den Humor, das Setting und die Erzählweise der Autorin können die Romane trotzdem bei mir punkten.
Schon die Cover ihrer Romane stimmen mich fröhlich und die flüssige Erzählweise, die größtenteils sympathischen Charaktere und die Liebe zur Landschaft, die immer wieder durchblitzt, lassen mich dem Alltag eine Zeit lang entfliehen. Ich mag diese Romane, weil sie mich entspannen lassen und zum Schmunzeln bringen. Sicher geht es auch hier nicht ohne den einen oder anderen Konflikt, jedoch kann man mit Recht erwarten, dass sich am Ende alles zur Zufriedenheit auflöst. Manchmal braucht man auch solche Geschichten.
Für mich immer wichtig ist, dass die Geschichte nicht zu kitschig ist – und das hat Marie Matisek gut im Griff, kitschig sind ihre Bücher nicht. Die Charaktere wirken authentisch, wenn auch nicht unbedingt tiefgründig, die Autorin spielt gerne mit Typen, aber das passt zu ihren Geschichten und diese liest man, wie schon erwähnt, eher zum Abschalten, also ist das vollkommen in Ordnung. Silkes Situation kommt sicher vielen (Frauen) bekannt vor, sie bietet daher gute Identifikationsmöglichkeiten, bei mir hat es zumindest funktioniert.
Insgesamt ein Roman, mit dem man gut Abschalten kann, der Sehnsucht nach der See weckt, der einen zum Schmunzeln bringt, mit einer Protagonistin, mit der man sich durchaus identifizieren kann. Ich empfehle den Roman gern an alle Frauen (Männern eher nicht) jenseits der Zwanzig (Jüngeren eher nicht), die leichte Lesekost suchen und Happy Ends mögen. Ich werde Marie Matisek sicher als Leserin treu bleiben.