Rezension

nette Urlaubslektüre

Auch die Liebe hat drei Seiten - Susann Rehlein

Auch die Liebe hat drei Seiten
von Susann Rehlein

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
Die Geschichte dreht sich um die 23 Jahre alte Lisbeth. Sie ist nicht wie andere junge Frauen in ihrem Alter, sondern ziemlich schrulig und sonderbar. Was wohl auch daher kommt, dass sie eine schwere Kindheit hatte, eine Mutter , die sie oft alleine ließ, sich nicht wirklich um sie kümmerte und als sie eines Tages ganz verschwand, wurde Lisbeth von ihrer Tante Ruth aufgenommen.
Nun wohnt Lisbeth in einem Zelt im Garten der Tante und als Mitbewohner hat sie ein Schaf namens Paul. Eine ganz seltsame Angewohnheit hat Lisbeth auch noch und zwar muss sie einfach alles zählen,was sich nur irgendwie zählen lässt, egal ob es sich nun um Blümchen auf ihrer Bettwäsche handelt, oder um die Erbsen auf ihrem Teller.

Ruth möchte nun, dass Lisbeth endlich etwas selbstständiger wird und raus kommt aus dem kleinen Dorf Bückschitz, also kauft sie kurzerhand eine Wohnung in Berlin Kreuzberg , in der Lisbeth ab jetzt wohnen soll. So macht sich die junge Frau also notgedrungen auf dem Weg nach Berlin . Sie findet Arbeit in der Redaktion des Branchenblättchen "Fokus Fleisch- und Wurstwaren" und fühlt sich ansonsten ziemlich einsam und verlassen, so alleine in der neuen Umgebung. Doch lange bleibt sie nicht alleine, sie freundet sich schon bald mit "Tattoo Paul" an, einem Berliner Original, Ende Fünfzig, der schnell erkennt, dass die junge Frau so einige Schwierigkeiten hat und sich fortan um sie kümmert.
Er gibt ihr jede Menge Tipps fürs Leben und für die Liebe, greift ihr beim Kochen etwas unter die Arme, macht sie mit "der Hausgemeinschaft" bekannt, einer Gruppe ziemlich verrückter Berliner, die irgendwie an die Hippies der 70er erinnern. Jeder von ihnen hat so seine Schrullen, aber alle halten auch irgendwie zusammen, wenns drauf ankommt.
So nach und nach findet auch Lisbeth ihren Platz in dieser Gruppe und fühlt sich schon selbst immer mehr als "echte Kreuzbergerin".
Und dann taucht auch noch Edgar auf, der Lisbeths Herz zum Hüpfen bringt. Doch "eigentlich" muss sie doch sauer auf ihn sein und überhaupt, SIE kann doch sowieso keiner lieben mit all ihren Macken. Oder doch?

Meine Meinung:
Schon nach den ersten Seiten hat es mir Spaß gemacht, Zaungast ins Lisbeths Leben zu sein. Ich fand fast alle Figuren in dem Buch irgendwie liebenswert und gerade durch ihre schrullige Art sind sie mir doch alle schnell ans Herz gewachsen. Ein tiefsinniges Buch ist es nicht, aber das muss es ja auch nicht immer sein, manchmal braucht man ja auch einfach eine Geschichte, die gute Laune macht und bei der ein schönes angenehmes Gefühl zurückbleibt, wenn man das Buch schließt. Und das war hier der Fall und deshalb würde ich es auf jeden Fall weiterempfehlen.