Rezension

Lisbeth, Paul und Kreuzberg

Auch die Liebe hat drei Seiten - Susann Rehlein

Auch die Liebe hat drei Seiten
von Susann Rehlein

Bewertet mit 3.5 Sternen

Lisbeth ist gerade vom Land nach Berlin-Kreuzberg gezogen. Sie findet die Stadt nicht schlecht, doch sie ist ihr noch fremd. Außerdem musste Lisbeth ihren besten Freund, das Schaf Paul, bei ihrer Tante zurücklassen. Da Lisbeth anders ist als andere, bringt diese Situation sie dazu, verstärkt, eigentlich zwanghaft, alles zu zählen, was sie findet, von Blümchen auf der Bettwäsche über Post its auf Blöcken bis hin zu Erbsen. Doch zum Glück lernt sie mit Paul (einem Menschen) gleich zu Beginn in Berlin jemanden kennen, der ihr zeigt, dass das Leben auch schön ist, wenn man nicht alles genau zählt und alles verschläft. Anders wäre Lisbeth womöglich auch Drops nicht aufgefallen. Oder zumindest hätte sie seinen richtigen Namen nicht erfahren und damit einen wesentlichen Menschen nicht in ihr Leben gelassen.

So, wie Lisbeth anders ist, ist auch der Stil des Buches anders. An sich liest es sich flüssig, doch durch Lisbeths Zählerei fand ich es stellenweise anstrengend zu lesen. Das wurde noch dadurch verstärkt, dass ich manchmal den Überblick verlor, mit wem Lisbeth gerade unterwegs ist und warum sie wo ist. Gerade die Vielzahl an Personen, von denen viele auch eher immer mal am Rande vorkommen, fand ich verwirrend. Dadurch habe ich recht lange für das Buch gebraucht.

Dennoch konnte ich mir Lisbeth gut vorstellen. Dadurch, dass ich mich kaum in sie hineinversetzen konnte, blieb eine gewisse Grundspannung, was als nächstes kommt, erhalten.

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet, man könnte fast anfangen, Dinge zu zählen ;-) Durch das Foto von Lisbeth unter ihrem Sonnenschirm (der leider die falsche Farbe hat) und die hervorgehobenen Blumen ist das Buch ein hübscher Blickfang.

Fazit: Leider zäher als erwartet, aber dennoch ein hübscher Roman mit einer etwas anderen Protagonistin