Unterhaltsame, etwas schrullige Chick Lit
Bewertet mit 4 Sternen
Lisbeth, von ihrer Tante aufgezogen, wohnt in einem Zelt im Garten mit ihrem Schaf Paul, bis diese ihr eine Wohnung in Berlin Kreuzberg kauft und sie mehr oder weniger hinauskomplementiert. Nun muss Lisbeth mit einer ihr völlig fremden überfordernden Situation klarkommen, ganz alleine in der Großstadt, in einem Viertel mit seinen alternativen, esoterischen, linken, autonomen und skurilen Bewohnern.
Sie trifft dort Paul, einen älteren Mann, tatowiert bis zu den Augen, der sich ihrer als Quasi-Ziehpapa annimmt und ihr die Großstadt erklärt. Dann der Schock: die Tante hat das Haus und den Besitz einem jungen Mann, Edgar, übertragen. Lisbeth ist fassungslos. Sie rettet ihr Schaf in die Stadt, doch dort kann es auch nicht bleiben. Sie verliebt sich in Edgar, doch will das nicht wahrhaben. Und dann verliert sie noch ihren Job und die Hausbewohner ziehen bei ihr wegen eines Wasserschadens ein... Chaos total.
Das Buch ist unterhaltsam geschrieben. Die Marotten von Lisbeth sind schon sehr ausgeprägt (Zähltick, Einschlafen bei Stress, kein Durchsetzungsvermögen), damit muss man klarkommen, dann kann man das Buch gut lesen. Zur Mitte hin wird es dann leider etwas langatmig, zum Ende hin wird es aber wieder besser und das Ende versöhnt einen dann mit dem Roman (und auch mit Lisbeth). Insgesamt also verdiente 4 Sterne.