Rezension

Nicht ganz das, was ich erwartet habe

Furien-Trilogie 01. Im Herzen die Rache - Elizabeth Miles

Furien-Trilogie 01. Im Herzen die Rache
von Elizabeth Miles

Bewertet mit 3 Sternen

// Worum es geht //

Der Schnee fällt in Ascension und taucht die Kleinstadt in eine friedliche Atmosphäre. Doch nicht alles ist so wie es scheint…

Emily schwebt auf Wolke Sieben. Endlich zeigt Zach, in den sie seit Monaten verliebt ist, Interesse an ihr. Doch das Glück wird von der Tatsache überschattet, dass Zach bereits mit Gabby zusammen ist, Ems bester Freundin. Wenn sie ihren Gefühlen nachgibt, wird es kein Zurück mehr geben.
Auf der anderen Seite der Stadt, hat Chase mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen. Nicht nur sein Image scheint nach und nach zu leiden, ihn quälen auch schlaflose Nächte. Chase hat etwas schreckliches getan und es scheint nur  noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die Wahrheit ans Licht kommt.

In Ascension können Fehler tödlich enden, denn drei mysteriöse junge Mädchen sind in die Stadt gekommen um zu entscheiden, wer bezahlen muss. Und die Wahl scheint auf Em und Chase gefallen zu sein.

// Was ich davon halte //

Aufgrund meines SuB-Projekts und der damit einhergehenden Sperrliste habe ich dieses Buch von Elizabeth Miles zur Hand genommen .Ich wollte nun, da ich mir den Klappentext noch einmal genauer angeschaut hatte, wissen, was es mit dieser Geschichte auf sich hat.
Gemeinsam mit einer Freundin hatte ich das Buch vor über einem Jahr gekauft. Das Cover ist mir aufgefallen, weil es so ganz anders aussieht, als das, was man sonst so sieht. Irgendwie speziell. Der Klappentext versprach eine spannende Geschichte, die viel mit Geheimnissen, Fehler und Reue zu tun haben. Also habe ich mir das Buch gekauft.

Das Buch hat schon nach den ersten Seiten in mir eine Gänsehaut hervorgerufen. Die Stimmung ist eher düster, kalt und irgendwie eingeschneit. Man weiß, dass unter der Decke der friedlichen Kleinstadt, irgendetwas brodelt. Alles wirkt so perfekt, so normal und gleichzeitig so eiskalt.
Die Autorin versteht sich wirklich gut darin, den Leser in die richtige Stimmung für ihre Geschichte zu versetzen. Es hat sich nicht angefühlt, als würde draußen gerade die Sonne scheinen, sondern eher als wäre Schneegestöber. Der lockere und leichte Schreibstil hat gleichzeitig dazu beigetragen, dass die Seiten nur so dahingeflogen sind und ich das Buch innerhalb von zwei Tagen ausgelesen habe.

Trotz dieses Schreibstils konnte mich die Handlung nicht so ganz von sich überzeugen. Man startet eher in eine typische Teenie-Drama Story mit Herzschmerz, Lügen, Betrug, Liebe, Freundschaft, Party und Intrigen. Seite um Seite dreht sich das Meiste nur im Kreis. Fast alles ist vorhersehbar und es gibt kaum Überraschungen. Man wartet darauf, dass irgendetwas passiert, doch zunächst steht die Geschichte beinahe still.

Em und Zach kommen sich näher, obwohl er ja eigentlich mit Gabby, Emilys bester Freundin, zusammen ist. Trotz den Schuldgefühlen ihrer Freundin gegenüber kann sie sich gegen ihre Gefühle nicht wehren und dadurch lenkt sie die Aufmerksamkeit der drei geheimnisvollen Mädchen auf sich.
Emily an sich ist ein hübsches, intelligentes junges Mädchen, das gemeinsam mit ihrer besten Freundin zu den beliebtesten Mädchen der Schule gehört. Sie kann es sich leisten über andere abzulästern, shoppen zu gehen und ihr Leben zu genießen.
Ihr bester Freund JD steht ihr, neben Gabby, immer zur Seite. Wäre sie nicht unsterblich in Zach verliebt, könnte ihr Leben perfekt sein. Wäre er nicht mit Gabby zusammen, könnte sie die große Liebe auch erleben. Die perfekte Beziehung mit ihrem Traummann führen.
Meines Erachtens nach verliert sie sich viel zu sehr darin, den Freund ihrer besten Freundin anzuschmachten, anstatt irgendwie drüber weg zu kommen. Sie denkt zwar daran, dass es falsch ist, ihn auf diese Weise zu mögen, doch sie hindert sich selbst nicht daran. Ohne an irgendwelche Konsequenzen zu denken stürzt sie sich in etwas hinein, das nur im Chaos enden kann. Sie schießt jede Warnung, egal ob von JD oder ihrer eigenen Intuition, in den Wind. Gerade das hat mich total genervt. Anstatt sich mit ihren Sorgen an JD zu wenden, frisst sie alles in sich hinein oder stößt ihn vor den Kopf.
Grundsätzlich ist sie mir nicht unsympathisch gewesen, aber sie hat sich bei weitem nicht so erwachsen verhalten, wie sie es gerne gehabt hätte. Sie hat eher an kindlichen Vorstellungen festgehalten, die mich nur dazu gebracht haben die Augen zu verdrehen.

Chase ist mir irgendwie näher gewesen. Er lebt ganz anders als Emily und ist gezwungen den Schein des perfekten Teamplayers zu wahren. Er weiß, dass er sich keine Fehler leisten kann, denn wenn er etwas falsch macht, dann geht er unter und landet in der Versenkung. Und genau dort kann er sich kein College leisten und seine Zukunft, die besser sein soll als das, was er gerade hat, platzt wie eine Seifenblase.
Dafür tut er alles und springt immer wieder für seinen Kumpel Zach in die Bresche, der ihm im Gegenzug hilft. Das Geheimnis, welches er mit sich herumträgt hilft ihm jedoch nicht unbedingt dabei, die Normalität aufrecht zu erhalten und auch er hat die Aufmerksamkeit der drei mysteriösen Mädchen auf sich gelenkt.
Während sich Emilys Probleme auf Liebeskummer und Herzschmerz beschränken, hat Chase viel größere Probleme und flüchtet sich in eine ungesunde Schwärmerei für ein Mädchen, das er eines nachts kennenlernt.
Chase ist gefangen wie ein Hamster in seinem Rad. Er läuft und läuft und läuft aber es ist kein Ende in Sicht. Die Schuldgefühle erdrücken ihn, doch er kann mit niemandem darüber sprechen. Er muss gleichzeitig dem Druck stand halten und den Schein des normalen Lebens wahren, um sein Gesicht nicht zu verlieren. Und dann ist noch dieses Mädchen, das ihm den Kopf verdreht, bei dem er so sein kann, wie er will, die ihn aber im Gegenzug, nicht an sich heran lässt.

Alles spitzt sich in einem recht spannenden Ende zu und erst hier tauchen die großen Fragen auf, die natürlich am Schluss nicht wirklich geklärt werden. Es ist kein Cliffhanger und doch kann man das Buch nicht allein für sich stehen lassen. Die Neugier siegt, denn ich muss wissen, wie es weitergehen wird. Leider kommt die Geschichte erst ganz zum Schluss zum eigentlichen Thema der Reihe, was ich sehr schade gefunden habe.

 

// Fazit //

Das Buch ist sehr unterhaltsam, mit recht sympathischen Protagonisten und einem tollen Schreibstil. Die Handlung ist nicht sehr anspruchsvoll und zum Teil sehr vorhersehbar, was dem Ganzen etwas die Spannung nimmt. Der Schluss ist allerdings ganz gut gelungen und macht Lust auf den zweiten Teil, denn die Atmosphäre der Geschichte lässt den Leser vermuten, dass noch viel mehr hinter all dem steckt, als bisher ans Licht gekommen ist. Im Großen und Ganzen ist es ein ganz guter Reihenauftakt, der noch Luft nach oben lässt. 3 / 5 Sterne.