Rezension

Spannend und bis auf den Schluss ganz toll geschrieben

Fremd
von Ursula Poznanski Arno Strobel

Inhalt: „Stell dir vor, du bist allein zu Haus. Plötzlich steht ein Mann vor dir. Er behauptet, dein Lebensgefährte zu sein. Aber du hast keine Ahnung, wer er ist. Und nichts in deinem Zuhause deutet darauf hin, dass jemand bei dir wohnt. Er redet auf dich ein, dass du doch bitte zur Vernunft kommen sollst. Du hast Angst. Und du verspürst diesen unwiderstehlichen Drang, dich zu wehren. Ein Messer zu nehmen. Bist du verrückt geworden? Stell dir vor, du kommst nach Hause, und deine Frau erkennt dich nicht. Sie hält dich für einen Einbrecher. Schlimmer noch, für einen Vergewaltiger. Dabei willst du sie doch nur beschützen. Aber sie wehrt sich, sie verbarrikadiert sich. Behauptet, dich niemals zuvor gesehen zu haben. Sie hält dich offensichtlich für verrückt. Bist du es womöglich?“

Meine Eindrücke:

Die Geschichte ist sehr fesselnd. Die Sichtweise wechselt sich zwischen der Frau und dem Mann ab. Dadurch weiß der Leser immer wer welche Gedanken hegt. Wir begleiten die Protagonisten somit durch ihre durcheinandergeratene Gefühlswelt. Das ist wirklich sehr gut durchdacht und macht den besonderen Reiz des Buches aus.

Die Ereignisse spitzen sich zu, unvorhergesehene Dinge passieren, sodass es immer spannend bleibt. Man fragt sich, wen man verdächtigen soll und wie sich das Ganze am Ende auflöst.

Wenn ich zum letzten Teil eines Buches gelange und nur noch 20 Seiten bis zum Ende bleiben, dann wird mir persönlich als Leser schon klar, dass wahrscheinlich das Ende nur so dahingeschludert ist. Und tatsächlich:

Die Auflösung kippt hinten runter, vielleicht war auch der Abgabetermin einmal zu oft ausgereizt, sodass Feinheiten auf der Strecke blieben. Jedenfalls ist das Ende nicht befriedigend ausgearbeitet, was dem Buch wirklich einen Abbruch getan hat. Der Plot ist schon früh erahnbar. Allerdings ist die Erklärung mehr als lückenhaft um nicht zu sagen mangelhaft bis unlogisch. Mir ist nicht nachvollziehbar, warum gerade dieser Weg gewählt wurde. Es hätte alles so schön sein können.

Fazit:

Die Autoren haben sich gegenseitig befruchtet und ein an sich gelungenes Werk geschaffen. Leider

war am Ende des Buches noch zu viel Geschichte übrig, sodass der Schluss zu knapp und unzureichend logisch ausgearbeitet ist.

Daher rutscht dieses spannungsgeladene Buch Am Ende noch von 5 Sternen auf 4 Sterne zurück.