Rezension

tolles Jugendbuch mit liebenswerten Protagonisten und gut umgesetzter Idee

Die Schattensurfer - Hubert Wiest

Die Schattensurfer
von Hubert Wiest

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Die Schattensurfer – ein Jugendroman über Geheimnisse in einer vernetzten Welt.
Die vierzehnjährige Sansibar lebt in einer Welt, in der alle alles miteinander teilen. Auch ihre Gedanken. Diese werden im großen Netzwerk RUHL erfasst und gespeichert. Mit fünfzehn wird jeder in die Gemeinschaft RUHL aufgenommen und stellt seine Gedanken, Träume und Wünsche der Allgemeinheit zur Verfügung. Sansibar kann es kaum erwarten dazu zu gehören. So wie ihre beste Freundin. Sansibar lernt wie besessen für die Aufnahmeprüfung. Sie ist bereit, all ihre Gedanken und Erinnerungen mit dem mächtigen Netzwerk zu teilen. Nur eine nicht, ihre wichtigste: die letzten Momente mit ihrer verschwundenen Mutter …
Computergenie Luan ist fünfzehn und hat nur ein Ziel: Programmierer zu werden. Doch mit einem dummen Diebstahl ruiniert er seine ganze Zukunft und muss fliehen. Als sich Sansibars und Luans Wege kreuzen, behauptet Luan Sansibar von früher zu kennen. Und obwohl sie sich daran nicht erinnern kann, beschließt sie Luan zu helfen. Vielleicht auch, weil seine tintenblauen Augen so unergründlich sind? Die Zeit drängt, plötzlich geht es um Leben und Tod. Luan ist überzeugt, dass Sansibar ihn verraten hat und ist kurz davor aufzugeben - da macht Kalawesi, der Besitzer eines Vergnügungsparks, Luan ein unglaubliches Angebot… (Quelle: amazon)

Meine Meinung:

In nicht allzu ferner Zukunft …

Sansibar und Luan leben in einer Welt, wo alles überwacht wird. Wo alle alles miteinander teilen. Erfasst wird alles vom großen Netzwerk RUHL und jeder möchte der Gemeinschaft angehören.  

Sowohl Luan als auch Sansibar stehen beide kurz vor der sogenannten Kristallprüfung. Doch ist Sansibar wirklich bereit alles mit RUHL zu teilen? All ihre Gedanken, auch die an ihre verschwundene Mutter?

Luan verbaut sich durch eine Dummheit seine Chance auf die Prüfung. Kurz darauf lernt er Kalawesi kennen, den Besitzer des Lunaparks. Und der macht ihm ein schier unglaubliches Angebot. Nimmt Luan dieses an?

Das dystopische Jugendbuch „Die Schattensurfer“ stammt aus der Feder des Autors Hubert Wiest. Ein All-Age Roman der in einer nicht allzu fernen Zukunft spielt.

Die Protagonisten Luan und Sansibar sind beide recht sympathisch und glaubhaft dargestellt.

Luan ist 15 Jahre alt und ein Computergenie. Er ist im Waisenhaus aufgewachsen, muss dieses aber aufgrund eines Diebstahls verlassen. Somit verbaut er sich auch die Chance zur Kristallprüfung zugelassen zu werden. Bei einem Besuch im Lunapark, dem Vergnügungspark der Stadt Mallinport, lernt er Kalawesi kennen. Ihm gehört der Park. Und er hat Kontakt zu den Schattensurfern. Luan schließt sich ihnen schließlich an. Immerhin möchte er mal ein großer Programmierer werden. Hier soll er etwas für den Lunapark programmieren. Mir gefiel Luan recht gut, ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen.

Sansibar ist 14 Jahre jung und steht kurz vor ihrer Kristallprüfung. Sie möchte unbedingt zu RUHL gehören. Ihre Freundin Marella gehört bereits dazu. Sansibar ist wissbegierig und lernt fleißig für die Kristallprüfung. Sie hat schlimme Dinge in der Vergangenheit durchgemacht. Durch den Stress nun kommen diese wieder hoch. Und ganz tief im Inneren möchte Sansibar nicht wirklich alle ihre Gedanken mit RUHL teilen. Ein paar Dinge würde sie doch gerne für sich behalten. Auch Sansibar habe ich während des Lesens gemocht. Sie wirkt ebenfalls recht glaubhaft.

Neben den beiden Protagonisten gibt es noch weitere Charaktere. Kalawesi beispielsweise ist ziemlich undurchsichtig. Man merkt aber im Verlauf er scheint nicht zu den Bösen zu gehören. Oder auch Marella, die ich allerdings nicht so gerne mochte. Sie tut alles für RUHL, damit sich ihr Kristall verfärbt.

Nicht jeder der Nebenfiguren handelt immer vollkommen nachvollziehbar.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und recht einfach lesbar. Er passt sich dem Jugendbuchgenre an und beschreibt die Dinge verständlich.

Geschildert wird das Geschehen aus Luans und Sansibars Perspektive. So bekommt man als Leser einen guten Einblick ins Geschehen.

Die Handlung selber ist von der Idee her nicht unbedingt neu aber dennoch gut umgesetzt. Die Spannung ist von Beginn an da und baut sich im Verlauf konstant weiter auf.

Zum Ende hin nimmt das Tempo erneut zu. Allerdings, das eigentliche Ende wirkt sehr abrupt beendet. Man fragt sich als Leser wie es mit Sansibar und Luan wohl weitergehen wird.

Fazit:

„Die Schattensurfer“ von Hubert Wiest ist ein an sich tolles dystopisches Jugendbuch.

Eine spannende Handlung, liebenswerte Protagonisten und eine, wenn auch nicht komplett neue aber dennoch gut umgesetzte Idee haben mir unterhaltsame Lesestunden beschert.

Durchaus lesenswert!