Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Und wozu das Ganze?

Das Kartell
von Don Winslow

~~>> Mexiko, das Land der Pyramiden und Paläste, der Wüsten und Dschungel, der Berge und Strände, Märkte und Gärten, Boulevards und Gassen, Plazas und Patios ist jetzt nur noch ein Schlachthof.
Und wozu das ganze?
Damit sich die Amis mit Drogen vollpumpen können. <<
„Das Kartell“ ist ein monumentales Werk und ein Monster von einem Buch! Über ein Jahrzehnt skizziert Don Winslow auf blutige und grausam detailversessene Art und Weise den Wiederaufstieg und Fall des sinaloanischen Drogenkartells und Art Kellers verbitterten Kampf gegen seinen früheren Freund Adán Barrera aus „Tage der Toten“. Schonungslos werden die sich über Jahre entwickelnden Bündnisse, Intrigen und Kriege zwischen den einzelnen Kartellen und die unzähligen Toten, die das Kräftemessen fordert, dargestellt. Dabei stellt das internationale Ausmaß der mexikanisch-amerikanischen Drogenkrise auch die Politik vor ein scheinbar unlösbares Problem.
Alle sind Opfer dieses sinnlosen Krieges, der die einfachen, armen Menschen vertreibt, verstümmelt und zwischen den sich ständig wandelnden Fronten aufreibt. Niemand bleibt von der Gewalt unberührt, diejenigen, die überleben, sind gezeichnet für ihr restliches Leben.
Obwohl es sich hier um ein fiktives Werk handelt, sind die Szenarien verstörend realistisch und von authentischen Ereignissen inspiriert. Die Gewalt und Grausamkeit ist stellenweise nur schwer zu ertragen und die Unterscheidung zwischen gut und böse schon lange nicht mehr möglich.
Ein brutal geniales Buch, das einen genauso hilflos und geschlagen zurücklässt, wie seinen „Helden“.