gut recherchiert und spannend
Bewertet mit 4 Sternen
Bisher hatte ich zwar von Winslow viel gehört, aber noch nichts gelesen. Die guten Kritiken bewogern mit nun "Das Kartell" zu kaufen.
Es geht um mexikanische Drogenbarone, die das Land unter sich aufgeteilt haben. Art Keller, ein Mann mit US-amerikanischen und mexikanischen Wurzeln, versucht die Macht der Barone zu schwächen und löst damit noch mehr brutale Gewalt aus als es vorher schon gab. Das Buch endet 2012 mit einem Hoffnungsschimmer, aber nachdem im vergangenen Jahr über 40 Studenten plötzlich verschwanden und später tot aufgefunden wurden, ist klar, dass die Kartelle noch immer aktiv sind.
Das Buch ist wirklich interessant, aber auch brutal und nichts für zarte Gemüter. Irgendwann hört man auf die Toten zu zählen und die immer grausameren Morde berühren einen nicht mehr wirklich. Man stumpft ebenso ab wie Art Keller. Der Leser erfährt viel über die Welt der superreichen Drogenbosse, aber auch über bittere Armut und Not - ein Boden, auf dem die Gewalt wächst. Und was hat man von Milliarden Dollar auf dem Konto, wenn man das Leben in ständig neuen Verstecken und unter ständiger Angst vor Anschlägen fristen musss?
Ein wirklich gutes Buch mit viel Stoff zum Nachdenken!