Rezension

Witzig, überraschend und voller Wendungen

Es muss wohl an dir liegen
von Mhairi McFarlane

Klappentext:
Nach "Wir in drei Worten" und "Vielleicht mag ich dich morgen" kommt endlich der neue Liebesroman der Spiegel-Bestsellerautorin Mhairi McFarlane. Wie viele Schmetterlinge passen in einen Bauch? Mit ihren tizianroten Haaren und ihren Kurven ist Delia vielleicht nicht ganz der Model-Typ, aber dass Paul sie nach zehn Jahren gemeinsamen Glücks mit einer Studentin betrügt, trifft sie ziemlich unvorbereitet. Am Anfang glaubt sie, alles sei ihre Schuld. Doch dann erkennt Delia, dass die zerplatzten Seifenblasen von gestern die Chance auf das Glück von morgen bedeuten: Denn nun kann sie selbst entscheiden, wie sie die bunten Puzzleteile ihres Lebens neu zusammensetzt. Kurzerhand zieht sie zu ihrer besten Freundin Emma nach London und sucht sich einen neuen Job. Alles könnte gut werden. Wäre da nicht Adam, ein Skandalreporter und der härteste Konkurrent ihres neuen Arbeitgebers - denn er bringt die Schmetterlinge in Delias Bauch plötzlich kräftig in Wallung. Und zu allem Übel setzt Paul wieder alle Hebel in Bewegung, um Delia zurückzugewinnen. 'Originell, scharfsinnig und witzig - ein moderner Liebesroman in höchster Vollendung.' Heat 'Unterhaltsam und einfach nur entzückend.' OK!

Die Autorin:
Mhairi McFarlane wurde 1976 in Schottland geboren. Ihre geographischen Lebensdaten in Kurzform lauten Falkirk – Afrika – Milton Keynes – Nottingham und entsprechen in etwa dem Weg, den ein Designerkleidungsstück zurücklegt, bevor es in einem Laden zur Ruhe kommt. Mhairis Ruhepol ist Nottingham, wo sie mit einem Mann und einer Katze lebt. Bereits ihrem ersten Roman "Wir in drei Worten" gelang der Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste. Mit ihrem zweiten Roman "Vielleicht mag ich dich morgen" eroberte sie nicht nur die Herzen der Leser im Sturm, sondern auch Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste.

Meine Meinung:
Delia, 33, ist seit zehn Jahren mit Paul zusammen, der einen Pub besitzt und ein Mann ist, der nicht offen seine Gefühle zeigen kann. Das stellt er auch bei Delias Heiratsantrag unter Beweis. Er reagiert eher abweisend und schickt ihr, anstatt seiner Geliebten, dann auch noch eine SMS, in der er mitteilt, dass er nicht wisse, wie er darauf reagieren soll. Uff! Für die rothaarige und kurvige Delia bricht eine Welt zusammen.
Im Job läuft es auch nicht besonders, den sie in der Stadtverwaltung von Newcastle fristet. Sie soll einen User ausfindig machen, der mit seinem anzüglichen und recht frechen Kommentaren im Netz die Mitglieder des Stadtrates verunglimpft.

Ihre beste Freundin Emma schlägt Delia in der dunkelsten Stunde ihres Lebens vor, dass sie für eine Weile zu ihr nach London ziehen soll. Delia nimmt dankend an, ohne zu ahnen, dass sie bald einen Job an Land zieht, der ihr Gewissen stark belastet und so manches von ihr abverlangt, dass sie vorher nie getan hätte. Und wäre das schon nicht genug, macht ihr auch noch der Enthüllungsjournalist Adam das Leben schwer, der sie durch einen Fehler ihrerseits in der Hand hat.

"Es muss wohl an dir liegen" ist ein Buch, das äußerst witzig und charmant geschrieben ist und voller Wendungen steckt. Dass sich die Geschichte so entwickelt, hätte ich nicht erwartet.
Über Delia musste ich dennoch öfter mal den Kopf schütteln. Zum Beispiel, als sie sich betrunken hat, und natürlich (fast) in die nächste unangenehme Situation geschlittert ist. Manchmal ist das ja recht humorvoll, jemanden zu beobachten, wenn er oder sie sich abschießt, aber hin und wieder ist das auch zu viel des Guten.
Trotzdem mochte ich sie, und auch den geheimnisvollen Kommentarschreiber, der das "Fladenbrot" genannt wurde, denn dieser Kniff verlieh der Handlung noch eine spannende Seite - aufzudecken, wer es ist, der da seine Feder heimlich schwingt und mit seinen durchaus unterhaltsamen Äußerungen die Elite der Stadt zum Wahnsinn treibt.
Paul war natürlich der langweilige Unsympath, und Adam ein gutaussehender Bond-Verschnitt, den ich zuerst auch nicht ausstehen konnte. Aber solche Geschichten wissen auch zu überraschen, und dafür war er allemal gut.
Eine romantische Note gab es natürlich auch, bei der man auch mal aufseufzen konnte.
Auch der Job, den Delia ausübte, hatte so manche Wendung parat.

Als es auf das Ende zuging, wurde die Geschichte ein bisschen zäh, aber der Schluss riss es wieder heraus.
Ich musste an vielen Stellen schmunzeln, als die Autorin z. B. Vergleiche zu Filmen zog.

Wer locker-leicht unterhalten werden möchte, liegt mit "Es muss wohl an dir liegen" richtig. Die Geschichte liest sich schnell durch den angenehmen Schreibstil.

4 Sterne.