Rezension

Wunderbarer Debütroman

Wanderer 1: Sand der Zeit - Amelie Murmann

Wanderer 1: Sand der Zeit
von Amelie Murmann

Bewertet mit 5 Sternen

Emilia ist sechzehn und hat eigentlich nur einen Wunsch: Sie möchte unbedingt auf das Internat Palaestra Viatorum aufgenommen werden. Aber sie hat kaum Hoffnung darauf, weil ihr die Kunstnote den Schnitt verhagelt hat und die Schule strenge Richtlinien für die Aufnahme erlassen hat. Aber ausgerechnet bei einem Ausflug der Kunstklasse in ein Museum passiert es: urplötzlich springen nacheinander zwei Jungen aus einem Bild. Sie sind sogenannte "Wanderer", die durch die Bilder an andere Orte reisen können. Doch seltsamerweise kann nur sie diese Jungen sehen, die anderen Museumsbesucher bekommen nichts mit. Denn Emilia hat besondere Fähigkeiten, von denen sie bisher noch nichts ahnte. Aber nicht nur die Palaestra wird nun auf sie aufmerksam, sondern auch die Gegenseite. Denn Emilia ist wichtig - die Visionen der Wanderer lassen nur einen Schluß zu: Emilia wird diejenige sein, die die Zukunft aller in der Hand hat. Doch will Emilia diese Verantwortung ?

Amelie Murmann ist ein fantastischer Debütroman gelungen. Nicht nur ihr Schreibstil überzeugt, das ganze Buch ist ein Pageturner. Die Autorin erzählt die Geschichte meist aus der Ich-Perspektive von Emilia, aber auch aus der Perspektive von Maximilian, und ab und an auch von dem ein oder anderen. Diese wechselnden Perspektiven lassen den Leser in die Motive und Gefühle der Protagonisten Einblick nehmen. Es macht die Geschichte verständlich und interessant.
Aber vor allem überzeugen die Ideen, die Amelie Murmann hier verarbeitet hat. Ein Roman mit Visionen, Fantasie, überraschenden Wendungen und mit witzigen Verweisen auch auf Harry Potter und Co. Ein Roman, der nicht nur Freundschaft, Liebe, Teamgeist und Verantworung, sondern auch Verrat, Verlust und Feindschaft verarbeitet.   Keine Seite ist langweilig.

Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich mir beim Lesen richtig vorstellen konnte, wie ein Kopfkino in meinem Kopf ablief. Ein Buch, das man sicher sehr gut verfilmen könnte.
Amelie Murmann kann gut mithalten mit Autoren wie Kerstin Gier (Rubinreihe), Eva Völler (Zeitenschaukel) , braucht sich aber auch vor den ganz großen Autoren nicht zu verstecken.

Manchmal hatte ich Probleme die ganzen wechselseiten Entwicklungen nach zu vollziehen, aber so wird es auch nicht langweilig.
Der Schluß kam etwas schnell und das Ende ist noch nicht geschrieben, denn dies ist nur der Auftakt, ein weiterer Band soll noch erscheinen.

Bisher ist der Roman nur als ebook erschienen.

Von mir bekommt das Buch 5 tolle Sterne für einen gelungenen Debütroman.