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Kleine Dinge wie diese -

Kleine Dinge wie diese

von Claire Keegan

Wer etwas auf sich hält in New Ross, County Wicklow, und es sich leisten kann, lässt seine Wäsche im Kloster waschen. Doch was sich dort hinter den glänzenden Fenstern und dicken Mauern ereignet, will in der Kleinstadt niemand so genau wissen. Denn es gibt Gerüchte. Dass es moralisch fragwürdige Mädchen sind, die zur Buße Schmutzflecken aus den Laken waschen. Dass sie von früh bis spät arbeiten müssen und daran zugrunde gehen. Dass ihre neugeborenen Babys ins Ausland verkauft werden. Der Kohlenhändler Billy Furlong hat kein Interesse an Klatsch und Tratsch. Es sind harte Zeiten in Irland 1985, er hat Frau und fünf Töchter zu versorgen, und die Nonnen zahlen pünktlich. Eines Morgens ist Billy zu früh dran mit seiner Auslieferung. Und macht im Kohlenschuppen des Klosters eine Entdeckung, die ihn zutiefst verstört. Er muss eine Entscheidung treffen: als Familienvater, als Christ, als Mensch. Mit wenigen Worten erschafft Claire Keegan eine ganze Welt. Auf unnachahmliche Weise erzählt Kleine Dinge wie diese von Komplizenschaft und Mitschuld, davon, wie Menschen das Grauen in ihrer Mitte ignorieren, um in ihrem Alltag fortfahren zu können – davon, dass es möglich ist, das Richtige zu tun.

Rezensionen zu diesem Buch

Kleine Dinge machen die Welt menschlich

Irland in den 1980er Jahren. Kurz vor Weihnachten. Edward Furlong ist ein liebevoller Familienvater und tüchtiger Kohlehändler, der seine Mitarbeiter gut behandelt.

Zu dieser Zeit gibt es noch die irischen Magdalenenheime, in denen junge "gefallene" Mädchen über Jahrzehnte hinweg in Arbeitslagern unter dem Deckmantel der Kirche unbezahlter Zwangsarbeit ausgeliefert waren. Ein solches Heim ist der Mittelpunkt dieser intensiven Erzählung von Claire Keegan.

Es geschieht also, dass...

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Herzerwärmend bis brav

"Kleine Dinge wie diese" scheint mir als Titel gut gewählt. Dies ist eine schnell gelesene, wenig komplexe Geschichte, die lehrt, dass große Veränderungen oft in (scheinbar) kleinen Schritten herbeigeführt werden. Handlungsort ist Irland in den 80er Jahren. Weihnachten steht vor der Tür. Bill Furlong ist rund um die Uhr damit beschäfigt, Kohlen auszuliefern und das Geld für seine Familie heim zu bringen. Als Bill etwas Grausames sieht, wird sein Gewissen auf die Probe gestellt. Was tun, wenn...

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Ein wunderbares Buch zum Besprechen & Diskutieren

„Diese Geschichte ist den Frauen und Kindern gewidmet, die in irischen Mutter-Kind-Heimen und in Magdalenen-Wäschereien gelebt und gelitten haben“, bereits die Widmung des Buches macht deutlich, dass in „Kleine Dinge wie diese“ ein dunkles historisches Kapitel aufgemacht wird.

Wir begleiten den Kohlenhändler Billy Furlong und seine Familie. Es sind schwierige Zeiten (Irland, 1985), dennoch schafft er es für sich, seine Frau und die gemeinsamen fünf Töchter ein recht behütetes...

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Ein ernstes Thema in optisch und sprachlich wunderschöner Form verpackt

New Ross, eine kleine Stadt im Nordwesten Irlands, im Winter 1985. Das Leben ist hart, viele Menschen haben wirtschaftliche Probleme. Ein wichtiger und einflussreicher Wirtschaftsfaktor ist das Kloster mit der Magdalenen-Wäscherei, über die es so einige Gerüchte im Ort gibt.

Bill Furlong ist selbständiger Kohlehändler und Vater von fünf Töchtern. Seiner Familie geht es verhältnismäßig gut, obwohl er als nichteheliches Kind in der damaligen Zeit normalerweise keine  Chance auf ein...

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Ein eindringliches Plädoyer für Solidarität und Zivilcourage - gegen das 'Wegschauen'

"Kleine Dinge wie diese" von der irischen Autorin Claire Keegan erschien in deutscher Übersetzung von Hans-Christian Oeser im Steidl Verlag, 2023 (HC, gebunden, 112 Seiten). Ich hatte bereits sehr begeisterte Stimmen von Lesefreunden vernommen, die mich auf diese Autorin und ihre Werke sehr neugierig machten. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt und so wird 'Small Things like these', wie das englische Original lautet, nicht der letzte Roman sein, wohl aber ist es der Erste:

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Kann man Unrecht ignorieren?

Bill Furlong lebt mit seiner Familie in dem kleinen Ort New Ross in Irland. Die Zeiten sind 1985 nicht einfach in Irland. Doch Bill hat einen Kohlenhandel und sein Auskommen. Es ist ein bescheidenes, arbeitsreiches Leben. Am Klatsch und Tratsch im Ort hat er kein Interesse. Als er seine Lieferung ins Kloster bringen will, ist er ein wenig zu früh und macht im Kohlenschuppen eine Entdeckung, die in zutiefst verstört. Was kann er schon ausrichten? Doch nach einigem Nachdenken trifft er eine...

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Die Geheimnisse des Klosters...

Nachdem ich "Das dritte Licht" mit großer Begeisterung gelesen hatte, wollte ich mehr von dieser tollen Autorin und da dieses Buch so eine faszinierende Krähe auf dem Cover hat, musste es mit.

In der Geschichte geht es um das beschauliche Örtchen New Ross, in dem Bill Furlong einen Kohlehandel betreibt und mit seiner Frau und seinen Töchtern ein beschauliches Leben führt. Besser könnte es ihnen in den harten Zeiten von 1985 nicht gehen. Doch dann entdeckt Bill bei seinen Lieferrunden...

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Ein Blick auf einen dunklen Teil irischer Geschichte

Furlong hat einen stabilen Beruf als Kohleverkäufer und eine zauberhafte Familie mit seiner Frau und seinen fünf Töchtern. Das musste er sich alles schwer erarbeiten, da seine Mutter damals unehelich schwanger und von ihrer Familie verstoßen wurde. Das Leben könnte leicht ertragbar sein, wenn er nicht ausgerechnet eines Tages beim Kohle ausliefern Zeuge wird, wie die Nonnen im örtlichen Kloster die Frauen dort behandeln. Es wäre ein Leichtes für ihn, den Kopf unten zu halten und sich keine...

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Atmosphärisch, ambivalent, berührend

Bill Furlong hat sich ein gutes Leben aufgebaut. Sein Betrieb versorgt die Leute zuverlässig mit Kohlen und Brennholz, seine fünf Töchter gedeihen gut und anders als bei einigen seiner Nachbarn ist zumindest genug Geld für das Nötigste da. Bill hat Glück gehabt, denn trotzdem seine Mutter unverheiratet schwanger wurde, hat ihre Arbeitgeberin sie nicht vor die Tür gesetzt, sondern sie mit dem kleinen Jungen bei sich aufgenommen und Bill eine relativ sorgenfreie Kindheit ermöglicht. Als...

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Eine nachdenkliche Weihnachtsgeschichte...

Wer etwas auf sich hält in New Ross, County Wicklow, und es sich leisten kann, lässt seine Wäsche im Kloster waschen. Doch was sich dort hinter den glänzenden Fenstern und dicken Mauern ereignet, will in der Kleinstadt niemand so genau wissen. Denn es gibt Gerüchte. Dass es moralisch fragwürdige Mädchen sind, die zur Buße Schmutzflecken aus den Laken waschen. Dass sie von früh bis spät arbeiten müssen und daran zugrunde gehen. Dass ihre neugeborenen Babys ins Ausland verkauft werden. Der...

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leider viel zu kurz

Genre: Unterhaltung

Erwartung: Ein berührendes Buch erleben

Meinung:

Das Cover ist okay, aber nicht so ganz so meines. Vom Titel her würde ich nicht auf den Inhalt schließen können.

Das Büchlein ist recht kurz. Ich bin schnell in das Buch hinein gekommen und habe es in kürzester Zeit gelesen. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen.

Ich finde es sehr schade, dass das Buch so kurz ist. Eine deutlich größere Anzahl an Seiten hätte dem Buch meiner Meinung...

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Beeindruckende Prosa

Klappentext:
„Wer etwas auf sich hält in New Ross, County Wicklow, und es sich leisten kann, lässt seine Wäsche im Kloster waschen. Doch was sich dort hinter den glänzenden Fenstern und dicken Mauern ereignet, will in der Kleinstadt niemand so genau wissen. Denn es gibt Gerüchte. Dass es moralisch fragwürdige Mädchen sind, die zur Buße Schmutzflecken aus den Laken waschen. Dass sie von früh bis spät arbeiten müssen und daran zugrunde gehen. Dass ihre neugeborenen Babys ins Ausland...

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Dunkelheiten und Licht

Die Buchbeschreibung hat mich total neugierig gemacht. Neugierig darauf, wie viel Wahrheit an den Gerüchten ist, was es mit den fragwürdigen Mädchen auf sich hat, die in der Wäscherei des irischen Klosters arbeiten, und vor allem natürlich auf die Entdeckung des Kohlenhändlers Bill Furlong im Kohlenschuppen des Klosters.

„Diese Geschichte ist den Frauen und Kindern gewidmet, die in irischen Mutter-Kind-Heimen und in Magdalenen-Wäschereien gelebt und gelitten haben.“

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Grandiose Erzählung

Small things

Selten passiert es mir, dass mich Bücher wirklich bewegen. Claire Keegan hat es schon mit "Das dritte Licht" geschafft und sie schafft es auch mit "Kleine Dinge wie diese".

Ich finde es so stark, wie sie mit wenigen Worten, auf relativ wenigen Seiten so eine dichte Atmosphäre heraufbeschwören kann und wie fein sie ihre Figuren zeichnet. Keegans Prosa lebt von ihrer Einfachheit und ihrer Bildhaftigkeit.

Es gelingt ihr hier über das Schicksal von Mädchen zu...

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Kleine Dinge mit großer Wirkung

Was macht ein gutes Buch aus?

Das ist wohl eine Frage, die sich Lesende seit es Bücher gibt stellen.

Ist es das Thema, sind es die Figuren, der Umfang, die Sprache?

Da das Empfinden für eine Geschichte individuell ist, gibt es also auf diese Frage keine objektive Antwort.

Was den Kurzroman „Kleine Dinge wie diese“ von Claire Keegan angeht, dessen Titel Programm ist, kann ich für meinen Teil sagen, es ist ein Meisterwerk.

Keegan beherrscht die Kunst der...

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Charles Dickens en miniature.

Kurzmeinung: Am Kaminfeuer vorzulesen. Bratapfel und Punsch bereithalten.
In allerschönster Charles Dickens-Manier entfaltet Claire Keegan ihre Weihnachtsgeschichte. Die Atmosphäre stimmt. Es ist Winter. Alle sind arm. Einige sind ärmer. Alle schauen weg. Einige schauen ein bisschen genauer hin und erst dann weg. Keiner tut was. Bis einer sich traut. 

Die Geschichte ist simpel. Sie geht dennoch ans Herz, hauptsächlich wegen der Sprachfähigkeit der Autorin. Ein Kohlenhändler wird...

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Eine plastische Momentaufnahme aus Irland

Auch mit diesem Buch zeigt Claire Keegan eine plastische Momentaufnahme aus Irland und obendrein eine Weihnachtsgeschichte, wie sie noch keiner gelesen hat.

Es ist 1985. Während seine Töchter noch an den Wunschzetteln schreiben, liefert Bill Furlong noch ausstehende Kohlebestellungen aus. Alle sollen es warm haben am Weihnachtstag. Als er das Kloster beliefern möchte, stolpert er über Unerwartetes. Furlong kommt in Gewissensnot. Sollte man seinen Job erledigen und keine Fragen stellen...

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Ein Buch, das nachhallt

Wir lernen Bill Furlong kennen, der verheiratet ist und 4 Töchter hat, in Irland lebt und Kohlenhändler ist. Wir befinden uns in den 80er Jahren. Die Menschen sind arm und kommen gerade so über die Runden. Bill und seiner Familie geht es relativ gut. Er bedient auch das Kloster mit seiner Kohle. Dort ist unter anderem eine Wäscherei angeschlossen, über die es so einige Gerüchte gibt. Dass dort Mädchen von fragwürdigem Ruf arbeiten, ihre Kinder ins Ausland gebracht und dort adoptiert werden....

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Ein bisschen Menschlichkeit?

Ich habe schon so viel Gutes über die Bücher von Claire Keegan gehört und wollte mir nun selbst eine Meinung bilden. Selten so wenige Seiten gelesen, die sich so intensiv angefühlt haben als würde man das Dreifache lesen.

Bill Furlong ist Kohlehändler. Ihm uns seiner Familie geht es ganz gut. Sie kommen über die Runden und haben keinen Hunger zu leiden. Als Bill eines Tages Kohle an das Kloster des Ortes ausliefert, entdeckt er etwas, was er nicht ignorieren kann. Oder kann er es doch...

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Wunderschön

Die Geschichte spielt 1987 in Irland. Bill Furlong handelt mit Kohle und Brennholz, ist verheiratet und hat fünf Töchter. Sie sind arm.

Bill ist ein einfacher, stiller Mann, der mit seinem Leben recht zufrieden ist. Im Kloster, das er beliefert, scheinen seltsame Dinge zu passieren. Doch eigentlich mischt er sich nicht ein.

Das ist langsam und poetisch erzählt. Die Sprache ist wunderschön. Ein literatischer Edelstein. Lesen!

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Zeitlos

Dieses Buch ist ein Schatz, ein echter. Es liest sich als wäre es nicht erst in diesem Jahr auf der Short List des Booker Preises nominiert, sondern schon mindestens 150 Jahre älter und ein längst etablierter Klassiker (im besten Sinne). Es liest sich als hätten schon Generationen vor uns dieses Buch abends am Kamin gelesen, bei langen Spaziergängen darüber nachgedacht und ihre Moral daraus gezogen. 

Es ist ein eisiger Winter im Irland des Jahres 1985. Bill Furlong arbeitet als...

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Wunderbar geschrieben, ohne Hast, dafür mit Tiefgang

Für mich das schönste Buchcover des Jahres 2022:

Kleine Dinge wie diese
Claire Keegan,
aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser

New Ross, Irland im Südosten:
Obwohl Bill Furlong 1946 als unehelicher Sohn eines Hausmädchens geboren wurde, wuchs er privilegiert auf. Die Hausherrin und Chefin seiner Mutter, Mrs. Wilson, hatte keine eigenen Kinder und so durfte seine Mutter in Anstellung bleiben und bei ihr wohnen. Dort wurde er bescheiden und gottesfürchtig...

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Weitere Infos

Art:
Buch
Sprache:
deutsch
Umfang:
112 Seiten
ISBN:
9783969990650
Erschienen:
2022
Verlag:
Steidl Verlag
9
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4.5 (29 Bewertungen)

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