Rezension

Sílfur - Die Nacht der silbernen Augen

Silfur - Die Nacht der silbernen Augen
von Nina Blazon

Bewertet mit 4 Sternen

Ich liebe ja Island, also war ich schon gespannt, was man in diesem Buch so alles von der Kultur Islands, der Natur dieser tollen Insel und auch allem anderen, was Island so ausmacht. Vor allen Dingen habe ich mich darüber gefreut, dass unter anderem die Elfen, an die die Isländer ja wirklich glauben, eine große Rolle spielen, da ich es faszinierend finde, dass es wirklich eine Elfenbeauftragte in Island gibt und wirklich Bauprojekte davon abhängig gemacht werden, ob man damit die Elfen stören könnte.

Die drei Protagonisten Fabio, Tom und Elín sind mir sofort sympathisch und vor allen Dingen mag ich es, dass sie so unterschiedlich sind. Elín wirkt auf mich am Anfang wirklich ein wenig wie eine etwas schlecht gelaunte Version von Pipi Langstrumpf. zumindest am Anfang bevor sie dann ein wenig auftaut. Die beiden Brüder Fabio und Tom, die ja nur als Urlauber auf Island sind, haben gefühlt wenig gemeinsam. Tom, der jüngere, ist deutlich mutiger, sportlicher, verrückter, unvernünftiger und extrovertierter, als sein älterer Bruder Fabio, der eher der ruhige, etwas vernünftigere Typ ist, was vielleicht auch daran liegt, dass er für sein Alter einfach sehr klein ist. Dabei war mir Fabio manchmal schon fast etwas zu vernünftig, ich mag ich aber trotzdem noch etwas lieber als Tom.

In der Geschichte sind viele Themen verpackt, die aber super zusammen spielen. Zum einen der mystische Teil, der Island in gewisser Weise ausmacht und das Entdecken dieses Landes. Sowohl von seiner Natur her, als auch von gewissen Spezialitäten, wie Hákarl (Gammelhai) zum Essen oder dass die Isländer wirklich für jede Neuerung ein eigenes Wort entwickeln und ihre Sprache nicht mit Worten aus anderen vermischen. Dabei hat es mich sehr gefreut, dass die drei zwischendrin auch noch einen Reitausflug auf Islandpferden machen. Ich hätte mir vielleicht manchmal noch ein bisschen mehr Natur und weniger Reykjavik gewünscht, aber das ist eher eine persönliche Sache, denn die Szenen in und um die Hauptstadt Islands sind auch einfach toll beschrieben. Zum anderen geht es aber auch viel um weniger greifbare Themen, die Rivalität zwischen den beiden Brüdern, Freundschaft und auch Vertrauen. Dabei merkt man auch, wie unterschiedlich die eigene Wahrnehmung und die durch andere sein kann.

Letztendlich verspricht die Geschichte einfach einiges an Spannung, neuen Erfahrungen und vor allen Dingen auch immer wieder Stellen, an denen man Schmunzeln muss. Für mich ein Kinder- und Jugendbuch, dass ich nur empfehlen kann, da es wirklich Spaß macht und vom Tempo gegen Ende noch einmal richtig etwas hinzu gewinnt.