Rezension

Abstrus

Der Uhrmacher in der Filigree Street -

Der Uhrmacher in der Filigree Street
von Natasha Pulley

Bewertet mit 2.5 Sternen

 

Was war denn das? Diese Frage habe ich mir tatsächlich nach Beendigung dieses Buches gestellt. Die Geschichte, die im London des Jahres 1883 angesiedelt ist, hat als Hauptfigur den ruhigen, bescheidenen und sich für seine Familie aufopfernden Telegrafisten Thaniel Steepleton. Als er eines Tages eine Taschenuhr findet und mit ihr den Hinweis auf die Detonation einer Bombe in Scotland Yard, ändert sich das bis dahin recht eintönige Leben Thaniels auf einen Schlag. Im Auftrag der Polizei soll er nun den Uhrmeister Mori ausspionieren, der sich mit mechanische Erfindungen befasst und der der mögliche Täter sein könnte. Bis hierher ist es eine recht amüsante und dem Steampunk angelehnte Geschichte, die Spaß macht zu verfolgen. Doch dann kommt Grace, eine Oxforder Physik-Studentin aus gutem Hause, und mit ihr dreht sich plötzlich die Geschichte. Ohne jede Erklärung werden Moris Fähigkeiten immer absonderlicher, einzelne Figuren sind nur noch Statisten und die Dialoge sind so absurd, dass sie für mich keinen richtigen Sinn mehr ergaben.

Kurzum: Was als vielversprechendes Buch mit einer interessanten Ausgangsgeschichte begann, wandelte sich ab der Hälfte zu einem Etwas, das ich gar nicht genau benennen kann, nur hatte es eben nichts mehr von der anfänglichen Mystery-Steampunk-Stimmung. Für meinen Geschmack war die Entwicklung der Geschichte zu abstrus. Deshalb mögen andere Leser ruhig einen Blick in das Buch wagen und sich selbst einen Eindruck verschaffen. Mich hat die Geschichte weder mitreißen noch gut unterhalten können, deshalb bewerte ich sie mit nur 2.5 von 5 Sternen.