Rezension

Acht Fremde auf einer einsamen Insel..

Stranded - Die Insel -

Stranded - Die Insel
von Sarah Goodwin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Maddy ist Teil einer TV-Produktion, in dem acht Fremde für ein knappes Jahr auf einer einsamen schottischen Insel ausgesetzt werden, mit lediglich einem Rucksack voll Gepäck und wenig Proviant. Sie sollen zeigen, dass sie in der Lage sind, auf sich alleingestellt auf der Insel zu überleben; eine Art soziales Experiment. Anfangs läuft alles noch gut, doch schon bald gibt es die ersten Konflikte und Maddy wird von den anderen aus der Gemeinschaft ausgestoßen. Fortan muss sie alleine für ihr Überleben sorgen.

1,5 Jahre später: Maddy wird entkräftet in einem Fischerdorf auf dem Festland aufgegriffen. Denn am Tag der eigentlichen Abreise und auch an den nächsten Tagen blieb die erhoffte Abholung aus. Stattdessen spitzt sich die Lage auf der Insel weiter zu. Denn aus Spaß ist längst blutige Ernst geworden...

Meine Meinung:

„Stranded – Die Insel“ ist das erste Buch der Britin Sarah Goodwin. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft und angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus Maddys Sicht geschildert, wobei sie auf zwei Zeitebenen spielt. Einerseits begleitet der Leser Maddy nach ihrer Rückkehr von der Insel, wo sie sich einem Interview stellt, in dem sie über die Zeit auf der Insel berichtet. Dadurch weiß der Leser zwar, dass Maddy überlebt hat, nicht aber, wie sie von der Insel gelangen konnte und was sich dort abgespielt hat, sodass keine Spannung verloren geht. Andererseits werden die Erlebnisse auf der Insel in Form von Rückblenden erzählt, sodass der Leser nach und nach erfährt, was sich dort wirklich zugetragen hat und wie bzw. inwiefern die Situation eskalierte.

Die acht sehr unterschiedlichen Teilnehmer der Show haben mir gut gefallen, wirklich sympathisch war mir allerdings nur Protagonistin Maddy. Als studierte Botanikerin kennt sie sich mit Pflanzen aus, was ihr auf der Insel insbesondere bei der Nahrungsmittelbeschaffung zu Gute kommt. Die Reise ist für sie eine Art Flucht vor ihrem normalen Leben und vorallem vor dem Kummer über den Tod ihrer Eltern.

Der Plot des Buches ist spannend und mitreißend. Authentisch beschreibt die Autorin, was zum Überleben auf einer einsamen Insel dazugehört: der Bau einer Unterkunft, die trocken und warm hält; das Sammeln und Jagen, ersteres sowohl von Nahrung als auch Feuerholz, um die menschlichen Grundbedürfnisse zu befriedige; aber auch die psychische und physische Belastung, die ein solches Leben mit sich bringt. Dass acht Fremde nicht immer einer Meinung sind, ist natürlich verständlich. Doch je länger die acht auf der Insel sind und je knapper Nahrung und Ausrüstung werden, umso mehr zeigen die Teilnehmer ihren wahren Charakter und tun sich menschliche Abgründe auf. Ich war stellenweise wirklich geschockt und fassungslos, insbesondere über das ungerechtfertigte Verhalten Maddy gegenüber sowie der sich entwickelnden Gruppendynamik und wäre Maddy gerne irgendwie zur Hilfe gekommen. Doch ab dem Moment, als die erhoffte Abholung nicht kommt, entwickelt sich das Ganze in einen absoluten Albtraum für Maddy, in dem sie um ihr Leben fürchten muss… In Folge dessen war ich spätestens ab der zweiten Hälfte so gefesselt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Fazit:

Fesselnder Thriller über ein Survival-Abenteuer, das sich in einen tödlichen Albtraum verwandelt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen!