Rezension

Zeitverschwendung

Stranded - Die Insel -

Stranded - Die Insel
von Sarah Goodwin

Bewertet mit 2 Sternen

Auf die Lektüre von Sarah Goodwins „Stranded - Die Insel“ habe ich mich unheimlich gefreut, da der Klappentext so spannend klang! Ich stellte mich auf einen packenden Survivalthriller ein.

Worum geht’s?

Für die junge Madeleine, genannt Maddy, ist die Teilnahme an einem TV-Experiment die Erfüllung all ihrer Träume – auf einer abgelegenen schottischen Insel sollen acht Menschen, die sich nie zuvor gesehen haben, ein Jahr lang mit primitivsten Mitteln überleben. Doch am Ende soll lediglich Maddy die Insel lebend verlassen. In einem Interview soll sie enthüllen, wie ihr das gelungen ist…

Die Protagonistin wird von Anfang an als unzuverlässige Erzählerin eingeführt. Als Kind von ‚Helikoptereltern‘ gelingt ihr die Abnabelung vom Elternhaus mit Schwierigkeiten, selbst nach dem Biologie - Studium will vor allem die besitzergreifende Mutter, dass ihr Kind wieder zuhause einzieht. Als die Eltern bei einem Autounfall sterben, bleibt der Hauptperson nur die Einsamkeit. Auch im ungeliebten Job hat Maddy kaum Kontakt zu Kollegen & Freunde hat sie erst recht nicht. Als Leser (m/f) wartet man die ganze Zeit darauf, dass sich die Protagonistin als Monster entpuppt. Das Inselexperiment ist für sie die perfekte Abwechslung vom eintönigen Alltag. Der Einstieg in den Roman gestaltet sich eher zäh, die Konflikte sind vorhersehbar. Zwar sind ein paar Survivaltechniken interessant, die Figuren sind aber sehr schematisch gestaltet. Ich brauchte ein paar Anläufe, da sich auch der Mittelteil in die Länge zog, es gab Wiederholungen. So etwas wie Spannung kam erst ganz gegen Ende auf, der große Knall blieb aber aus. Maddy wird schnell zur Außenseiterin, sie soll die Gruppe verlassen (wirklich sympathisch ist keine Figur). Das wird aber nicht mit unterschwelliger Spannung geschildert, überhaupt ist das Ganze kein richtiger Thriller, und ein „Kniff“ wird mehrmals verwendet. Insgesamt war ich von der Geschichte enttäuscht, es gibt weder psychologischen Tiefgang noch actionreiche Sequenzen. Vielleicht hätte ich doch meinem ersten Impuls folgen und die Lektüre abbrechen sollen, da es auch Logikfehler und plot holes gab. Ich hatte das Gefühl, dass es bei der Autorin am Handwerklichen hapert.