Rezension

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Achtung: Pechschwarzer Humor

Das Buch ohne Namen - Anonymus

Das Buch ohne Namen
von Anonymus

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kennt ihr das Gefühl, dass ihr etwas so schlecht findet, dass es schon wieder richtig gut ist? So ging es mir bei "Das Buch ohne Namen". Man kann es wahrscheinlich nur lieben oder hassen. Etwas dazwischen gibt es nicht.

In der sowieso schon kriminellen Stadt Santa Mondega ist die Hölle nun komplett außer Rand und Band. The Bourbon Kid ist zurück und er ist durstig. Bereits vor fünf Jahren richtete er nach einem einzigen Bourbon ein Massaker an. Niemand weiß wer er ist, noch wohin er damals verschwand. Fast zeitgleich wird in einem nahegelegenen Mönchskloster ein wichtiger Stein gestohlen, der eine schier unendlich lange Blutspur hinter sich herzieht. Für Detective Somers ist die Sache klar: Was immer da momentan im Gange ist, daran kann nur Bourbon Kid schuld sein. Oder etwa nicht?

Dieses Buch erinnert an einen Mix aus "From Dusk 'Til Dawn" und "John Carpenters Vampire" mit einer extra Portion schwarzem Humor. Auch für zart besaitete Menschen ist dieses Buch nichts, denn es ist extrem blutig, hat viele verstümmelte Leichen und ist ziemlich brutal. Man wird von zig alten Klischees angefallen und 98% der Figuren sind extrem coole, harte Kerle. Eigentlich könnte es kaum schlimmer sein, aber trotzdem fand ich das Buch einfach nur klasse. Es gab so manche geniale Figur und auch das Städtchen Santa Mondega wurde nicht sehr einladend beschrieben. Die Fantasie durfte sich ordentlich austoben und erschuf so eine echt verlodderte Stadt mit noch zwielichtigeren Menschen. Auch mit krassen Gegensätzen wurde hier nicht gegeizt, was oft eine ziemlich skurile Wirkung erzielte. Von den Charakteren darf man nicht zuviel erwarten, sie sind nicht besonders tiefgründig und in der Regel auch nicht lange am Leben.

Bösartiger Humor wie ich ihn mag. Haltet mich ruhig für grausam, aber ich fand das Buch einfach klasse. Ein toller Reihenanfang und seine 4,5 Sterne wert.