Rezension

Agathe und ihr Psychiater

Agathe
von Anne Cathrine Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man kurz vor dem Ruhestand steht, zählt man jeden Tag mit ein wenig Verzweiflung aber auch Freude. Einem Psychiater geht es ebenso. Seine Praxis wird bald für immer geschlossen sein.Aber es gibt eine Patientin die einfach nicht locker lässt und schon sehr penetrant wird. Zum großen Glück für den Psychiater, denn Agathe, die nervige Mandantin, verändert sein Leben auf einem Schlag. Es entwickelt sich eine richtige Freundschaft daraus....

 

Anne Catherine Bomann hat mit „Agathe“ einen sehr sehr nachdenklichen und ruhigen Roman geschrieben. Wir erfahren den Namen des Professors nicht und allein das lässt ja schon viel Raum für Spekulationen. Als Agathe in sein Leben trifft, hat man seinen Seelenzustand richtig vor Augen. Wir können anhand von Bomanns Schreibstil sehr detailliert in seine Seele blicken. Und das schönste bei diesem dünnen Büchlein: es hallt unheimlich nach, regt zum nachdenken an und lässt, wie bereits erwähnt, sehr viel Spielraum für die eigene Fantasie. Man muss hier viel zwischen den Zeilen lesen. Fragen die auftauchen beim lesen, lassen sich problemlos heraus arbeiten, wenn man es denn sieht. Dieser Roman kommt unheimlich zärtlich und zeitlos rüber, genau wie seine Protagonisten.

Zur Optik und Haptik: dieses Buch ist allein deswegen schon etwas besonderes. Der Einband ist in Leinen gebunden und das Vögelchen strahlt wie der Frühling auf dem Cover. Die Seiten haben eine sehr angenehme Dicke und lassen das Buch auch im Inneren wertig erscheinen. 

Alles in allem sehr zu empfehlen!