Rezension

Anspruchsvoll und voller Gefühle

Bella Ciao - Raffaella Romagnolo

Bella Ciao
von Raffaella Romagnolo

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Cover ist ein Gemälde von Meredith Frampton und zeigt eine junge Frau, die elegant für ein Bild posiert. Es spiegelt die Distanz zu den eigenen Gefühlen der beiden Frauen im Buch wieder.

Giulias Hochzeit ist bereits geplant. Doch Pietro beginnt ein Verhältnis mit ihrer Freundin Anita. Sie fasst den Entschluss nach New York zu gehen. Ein halbes Jahrhundert später steht sie in ihrem alten Heimatdorf und will ihre alte Freundin wiedertreffen.

In „Bella Ciao“ wird die Geschichte der beiden Familien von Giulia und Anita erzählt. Emotionen und Beziehungen stehen im Vordergrund und geben den Worten viel Tiefe. Der historische Hintergrund Italiens in den beiden Weltkriegen verleiht der Geschichte eine besondere Dramatik. Die gesellschaftliche und politische Entwicklung zeigt großen Einfluss auf die Familien. Neben den schlimmen Folgen, wie Tod, Verlust und Verzweiflung werden auch Hoffnung und Liebe erzählt. Die Autorin gibt dem Leser einen guten Einblick über die Geschichte Italiens rund um die Weltkriege.

Die wechselnden Erzählperspektiven geben dem Leser einen weiten Einblick in die Gefühle der Charaktere. Besonders zu Beginn waren diese jedoch nicht so schnell für mich nachvollziehbar. Auch die verschiedenen zeitlichen Ebenen erschweren das Verständnis. Ein Familienverzeichnis am Anfang der drei Abschnitte gibt dem Leser Hilfestellung, die verschiedenen Generationen und Familienmitglieder besser nachvollziehen zu können.

Das Buch ist anspruchsvoll und lebt davon, über das Gelesene nachzudenken. Es handelt sich nicht um eine Geschichte, die man schnell an einem Tag durchlesen sollte. Der Roman ist sehr lesenswert.