Rezension

Aufrüttelnd

James -

James
von Percival Everett

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Buch, das mich gefesselt hat. Vor allem zwei Figuren, die uns von Mark Twain her bekannt sind, spielen hier die Hauptrollen. Das ist einmal Huckleberry Finn, hier nur Huck genannt. Die zweite Figur ist Jim bzw. James, der bei Twain nur eine Nebenrolle spielte. Hier ist Jim die Hauptperson. Jim ist Sklave und soll verkauft werden. Er flieht zusammen mit Huck. Spannende, beinahe unglaubliche Erlebnisse folgen. Immer wieder wird die grausame Wirklichkeit des Sklaventums drastisch beschrieben. Es sind Abenteuer, die die Protagonisten erleben, aber lebensgefährliche Abenteuer, wobei die Hauptgefahr von Weißen droht, die die Schwarzen nur als Vieh ansehen.

Dabei ist es brandgefährlich, wenn ein Sklave wie Jim lesen und schreiben kann und sich nicht nur in der sogenannten Sklavensprache sondern in der Sprache der Weißen ausdrücken kann. Da kann man dem Übersetzer nur ein großes Kompliment machen, da er es geschafft hat, diese spezielle Sklavensprache im Deutschen nachzubilden.

Percival Everetts Roman hat, obwohl er in längst vergangenen Zeiten spielt, eine erschreckende Aktualität. Liest und hört man doch immer wieder, wie einige Menschen andere Menschen als minderwertig betrachten, z. B. wegen ihrer Hautfarbe.

Es ist ein Zwei-Tages-Roman. Das ist bei mir ein Qualitätskennzeichen. Denn ich konnte es nur schwer aus der Hand legen und hatte es nach zwei Tagen durchgelesen. Absolute Lese Empfehlung.