Rezension

Besondere Geschichte mit ein paar kitschigen Szenen und ausbaufähigen Charakteren

Cassardim 1: Jenseits der goldenen Brücke - Julia Dippel

Cassardim 1: Jenseits der goldenen Brücke
von Julia Dippel

Bewertet mit 4 Sternen

~~"Cassardim" von Julia Dippel gefiel mir zum Teil sehr gut und zum Teil leider auch nicht. Ich habe es teilweise gelesen und teilweise als Hörbuch gehört und kann sagen, dass der Schreibstil auf jeden Fall angenehm zu lesen ist und Spaß macht, gleichzeitig hat mich dieser, in Verbindung mit der Geschichte, aber nicht soooo sehr an sich gezogen, sodass ich genau deshalb zum Hörbuch gewechselt habe.

Den Beginn der Geschichte konnte ich zwar zuerst nicht richtig einordnen, das hat sich aber später aufgeklärt. Nach und nach erfährt man mehr von den Begebenheiten im Buch und kann sich somit auch mehr auf die Geschichte einlassen, welche wirklich besonders ist. Das Reich der Toten kennenzulernen finde ich eine unglaublich gute Idee und die Umsetzung ist auch auf jeden Fall gelungen. Die verschiedene "Landesteile" wurden vorstellbar erklärt und auch die "Reaktion" der Geschwister war anschaulich und besonders.

Gelungen fand ich auf jeden Fall auch die kleinen Plotttwists und die eingebauten Spannungsmomente. Wer hier vollkommen Friede, Freude, Eierkuchen erwartet, ist hier falsch und das fand ich gut!

Amaia war mir als Protagonistin auf jeden Fall sympathisch und ich bin froh, dass wir die Geschichte aus ihrer Sicht erlebt haben. Im Gegensatz dazu war Noár nämlich beispielsweise absolut nicht mein Fall. Zwischendurch war er mir absolut egal und später ging er mir teilweise sogar auf den Keks, was dazu führte, dass ich Amaias Gedankengänge ihm gegenüber quasi überhaupt nicht nachempfinden konnte. Das fand ich schade, besonders da so viele ihn anhimmeln, aber Geschmäcker sind eben verschieden. Manche der anderen Charaktere fand ich recht blass, wie die meisten Geschwister von Amaia, nur Moe fand ich absolut herzerwärmend und ich hätte gern mehr von ihm gelesen. In einer anderen Rezension habe ich gelesen, dass die Freundin Zoey überflüssig schien und dem kann ich leider auch zustimmen. Sie hat zwar ein paar wenige Sachen beigetragen, aber irgendwie empfand ich sie als störend.

Allgemein fand ich, dass viele der Charakter, so auch Zoey, ihre Situation zu schnell vollkommen akzeptieren und fand es komisch, dass sie kaum noch an das alte Leben zurückdenken.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Geschichte auf jeden Fall besonders ist, mir aber einige Charaktere leider nicht sympathisch oder zu blass waren.