Rezension

Das Buch hatte wirklich viele schöne Ansätze und Momente, aber mit Halle wurde ich nicht warm und am Ende hat es mich einfach nicht ganz überzeugen können.

What I Like About You - Marisa Kanter

What I Like About You
von Marisa Kanter

Bewertet mit 3 Sternen

 

Er hat keine Ahnung, wer ich bin.

Und … ich habe keine Ahnung, was ich tun soll.

Seite 43

 

Inhalt

 

Halle und Nash sind die besten Freunde – online. Stundenlang reden sie über Bücher und kennen sich in- und auswendig. So scheint es. Doch Halle nennt sich online Kels, sie ist ein fester Teil der Community, hat Freunde, Selbstvertrauen und ist beliebt. Im echten Leben ist nichts davon wahr. Und als Halle dann die Schule wechselt und Nash plötzlich gegenüberstehe, stürzt ihr Leben in ein gewaltiges Chaos.

 

Meinung

 

Das Cover hat mich durch seine schlichte Art angesprochen, es hat mich an „Fangirl“ von Rainbow Rowell erinnert. Einen Anschluss in die Geschichte zu finden ging sehr leicht. Halle und ihr Bruder ziehen zu ihrem kürzlich verwitweten Großvater, weil die Eltern für eine Weile nach Israel gehen. Sie sind drehen Dokumentarfilme und sind recht bekannt. Das fand ich einen spannenden Hintergrund und die Details dazu haben mir gut gefallen.

 

Halle betreibt unter dem Pseudonym „Kels“ einen Buchblog, der sehr erfolgreich ist. Sie ist für ihre Cupcakes bekannt, die sie passend zu den gelesenen Büchern backt und in Szene setzt. Online ist ihr bester Freund, der Buchblogger Nash mit dem sie sich schon seit Jahren intensiv austauscht. Und dann gehen die Beiden plötzlich auf die gleiche Schule. Halle entscheidet sich, ihm nicht zu sagen wer sie ist und beginnt ein ziemlich kompliziertes Doppelleben.

 

Das ist das Problem mit Worten. In meinem Kopf sind Worte magisch. Meine Gedanken sind wortgewaltig und stürmisch. (…) Aber laut ausgesprochen? Dann sind Worte das Schlimmste.

Seite 16

 

Halle und ihr Bruder Ollie funktionieren in dieser Geschichte nicht nur als Geschwister, sondern auch als beste Freunde. Allerdings war mir nicht ganz klar, wie alt der Bruder ist, es wirkte etwas seltsam, wie erwachsen er im Gegensatz zu seiner älteren Schwester agiert.

 

Mit Halle hatte ich leider so meine Schwierigkeiten, weil ich ganz viele ihrer Entscheidungen nicht verstehen konnte. Sie hat sich wirklich grausig benommen und das aus mir nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen. Das ist Nash im ersten Moment nicht sagt, wer ist ist okay. Aber danach? Über 300 Seiten lang lügt sie sich eigentlich durch das Buch, ihm und auch ihren Freundinnen gegenüber. Ich fand sie leider als Charakter sehr schwierig.

 

Eines Tages werden wir alle nur noch Kartons in jemandes Garage sein.

Seite 70

 

In diesem Buch werden einige wichtige Themen angesprochen, das mochte ich sehr. Besonders wie die Clique Halle aufgenommen hat fand ich schön. Was ich auch mochte, war die Rolle, die die jüdische Kultur hier eingenommen hat. Allerdings hätte ich ein bisschen mehr Hintergrund dazu gefunden, was die Figuren glauben und warum sie die Traditionen ausleben.

 

Der Schreibstill hat mir gut gefallen und doch wurde mir das Buch leider irgendwann sehr lang und als ich pausiert habe, war der Einstieg super schwer, weil man zwischen Halles Online Leben und ihrem echten Dasein unterscheiden muss. Das ist mir schwer gefallen und dadurch das es so viele Figuren waren, waren einige leider auch super blass. Wer mir gut gefallen hat, war der Großvater in seiner Trauer und mit seiner Art. Ich mochte auch die Idee, dass seine zwei Enkel versuchen ihm über den Tod seiner Frau hinwegzuhelfen.

 

Ich muss ein besseres Gleichgewicht zwischen Halles und Kels Leben finden.

Seite 158

 

Das Buch hatte wirklich viele schöne Ansätze und Momente, aber mit Halle wurde ich nicht warm und am Ende hat es mich einfach nicht ganz überzeugen können.