Rezension

Fing ganz gut an, wurde dann aber recht nervig. :(

What I Like About You - Marisa Kanter

What I Like About You
von Marisa Kanter

Bewertet mit 3 Sternen

Am Anfang fand ich die Geschichte um Halle wirklich toll. Das war vor allem der Tatsache geschuldet, dass Halle alias Kels eine erfolgreiche Young Adult Buchbloggerin ist, die nebenbei auch noch sehr gerne backt und ihren Instagramfeed damit füttert, dass sie Fotos hochlädt auf denen sie mit Cupcakes ihre liebsten Buchcover nachstellt. 

Da gab es tatsächlich sogar einen Moment, in dem ich dachte: What ?! Wieso bin ich niemals auf eine solch grandiose Idee gekommen, haha. Ich fand das super kreativ und einfach nur total schön. 

Was mir außerdem sehr gut gefallen hat war, dass man ein bisschen über das Judentum erfährt, denn Halle und ihre Familie sind Juden, auch wenn sie selbst die Religion bisher nicht praktiziert hat. Das soll sich ändern, als sie und ihr Bruder zum Großvater ziehen, weil die Eltern nach Israel reisen um einen Dokumentarfilm zu drehen. 

Nicht so gut gefallen hat mir dagegen, wie unglaublich praktisch sich hier die Zufälle überschlagen. Halle hat nämlich online einen besten Freund, Nash, in den sie heimlich verliebt ist, den sie aber im echten Leben noch nie getroffen hat. Ausgerechnet in der neuen Stadt läuft sie ihm aber schon am ersten Tag über den Weg. Och ja. Das die Welt oft ein Dorf sein kann, das wissen wir wohl alle und haben so etwas auch schon mal erlebt, aber das fand ich schon ein bisschen sehr zufällig. Hätte ja auch die Nachbarstadt oder die Nächstgrößere sein können. Aber okay, so what. 

Richtig und damit meine ich wirklich RICHTIG genervt, war ich von Halles Versteckspiel. Denn statt Nash direkt zu eröffnen, wen er in Wirklichkeit vor sich hat, spielt Halle einfach ihr Doppelleben weiter. Im realen Leben ist sie Halle und im Internet bleibt sie weiterhin das Pseudonym Kels. 

Ich konnte noch nachvollziehen, dass sie, auch aufgrund der Tatsache, dass ihre Großmutter eine erfolgreiche und bekannte Lektorin war, im Netz lieber als Kels agiert. Aber in Bezug auf Nash habe ich sie einfach nicht verstanden, denn sie belügt ihn quasi über 300 Seiten lang und das war einfach super uncool, was mir wiederum die Geschichte ein bisschen verhagelt hat. 

Das Ende kommt dann auch recht vorhersehbar und mit ein bisschen unnötigem Drama ums Eck. Die Geschichte war für meinen Geschmack zwar locker erzählt, aber dennoch ein bisschen in die Länge gezogen.

Wie schon so oft, habe ich auch hier wieder festgestellt, dass ich aus den Jugendromanen, deren Protagonisten sich im Highschoolalter befinden, mittlerweile einfach rausgewachsen bin. Ich bin einfach schneller genervt von deren oft unlogischem Verhalten und ihrem ganzen selbstkreierten Drama und vielleicht bin ich einfach besser bedient, wenn ich künftig die Finger davon lasse. 

Das ist natürlich persönliches Empfinden, deshalb tu ich mir auch mit einer Bewertung so schwer. Aber da die Geschichte einfach ein paar Aspekte hatte, die mich auch vor 5 Jahren schon genervt hätten, bleibe ich mal bei guten