Rezension

Der klassische Krimi mal auf den Kopf gestellt

Richter morden besser -

Richter morden besser
von Thorsten Schleif

Bewertet mit 4 Sternen

Der obdachlose Junkie Fredi, ein guter Mensch, der nach einer persönlichen Tragödie den Halt verlor, kommt zu Tode und niemandem scheint daran gelegen, die Verantwortlichen zu Rechenschaft zu ziehen. Daher plant der desillusionierte Strafrichter Siggi Buckmann, der Fredi viel verdankt, den perfekten Mord.

Interessante Einblicke in den Alltag eines Richters am Amtsgericht und die alltäglichen Abgründe im Hintergrund – Thorsten Schleif ist selber Amtsrichter und weiß, wovon er spricht –, die Geschichte wird schlüssig und glaubhaft aufgebaut. Siggi ist ein sympathischer Protagonist, der mal einen erfrischend anderen Blickwinkel auf das Krimigeschehen bietet. Der Schreibstil liest sich locker und unterhaltsam, mit einer Prise bösem Humor; da lässt sich auch die ein oder andere holprige Formulierung verzeihen. Die Spannung hält sich in den ersten beiden Teilen auf einem hohen Niveau, schwächelt gegen Ende aber etwas – da geht auf einmal alles sehr schnell, wickelt sich zu problemlos ab. Insgesamt dennoch ein sehr guter Reihenauftakt.