Rezension

Der letzte Pilger

Der letzte Pilger
von Gard Sveen

Starkes Debüt! Einfach Grandios!!

Nordmarka, eine Gruppe Studenten findet drei Skelette in der Erde. Nach der Obduktion wird klar, dass diese um 1940 ermordet sein mussten. Dabei auch ein kleines Mädchen, was Tommy Bergmann, Ermittler in diesem Fall, nicht los lässt. Akribisch arbeitet er an der Sachlage, um sein eigenes verkorkstes Leben zurückzustellen.
Kurze Zeit später wird Carl Oscar Krogh, ein ehemaliger Widerstandskämpfer, bestialisch ermordet. Tommy ist sich sicher, dass es in den beiden Fällen eine Verbindung gibt...

Ein sehr tolles faszinierendes Buch, wie ich es so auch noch nicht gelesen habe. 
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, mit den vielen Namen und dem Verstehen, sich in zwei Handlungssträngen wieder zu finden, ließ mich das Buch nicht mehr los. 
Zum einen wird die Widerstandsbewegung in Norwegen während des 2. Weltkrieges so detailliert dargestellt, dass man meinen könnte, man sitzt als ungesehener Beobachter mit im Raum. 
Die Charaktere sowie deren Handlungen werden sehr anschaulich und glaubhaft erzählt, was auf einen sehr gut recherchierten Hintergrund schließen lässt. 
Andererseits verfolgt der Leser, die derzeitigen Ermittlungen und Gedankengänge in der heutigen Zeit ( 2003 ). Obwohl Tommy sich selbst hasst und voller innerer Abgründe steckt, ist er mir durch seine weitsichtigen sowie scharfsinnigen Ermittlungen, im Laufe der Handlung immer mehr ans Herz gewachsen. 
Sehr fassettenreich werden die Handlungsstränge miteinander verknüpft und ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Somit wird der Spannungsbogen immer größer und meine Neugier ließ Seite um Seite nur dahinfliegen. 
Erst zum Ende hin entwirrt der Autor Gard Sveen die Stränge und rundet die Geschichte verständlich und eindrucksvoll ab.

Für mich ein grandioses Meisterwerk, welches in meinen Augen Filmreif ist. 
Ich denke es ist für all diejenigen geeignet, die gern Krimi´s auf höchster Ebene lesen. 
Deshalb gibt es auch volle 5 glänzende Sterne von mir.