Rezension

Toller, anspruchsvoller Krimi

Der letzte Pilger
von Gard Sveen

Bewertet mit 4.5 Sternen

In der Nordmarka findet man drei Leichen: Zwei Erwachsene und ein Kind. Schnell steht fest, dass diese Leichen schon einige Jahrzehnte hier liegen. Wird man ihre Identität herausfinden können?

Doch dann geschieht in weiteres Verbrechen: der ehemalige Widerstandskämpfer und frühere Handelsminister Carl Oscar Krogh wird mit mindestens 50 Messersichen in seinem Haus ermordet aufgefunden.

Kommissar Tommy Bergmann vermutet sehr schnell einen Zusammenhang zwischen diesen Morden. Doch welchen gibt es? Und wird man den nach den vielen Jahren, die die anderen drei schon tot sind noch finden können?

Der Krimi spielt auf zwei Zeitebenen: 1942 und 2003. Gard Sveen gelingt es hervorragend diese beiden Ebenen aufzubauen und darzustellen und sie zum Schluss miteinander in Verbindung zu bringen. Der Spannungsbogen wird daduch super gespannt. 

Ich finde es einen gelungen umgesetzten Plot. Die Verbindung zum Dritten Reich und dessen Wirkung in anderen Ländern finde ich sehr gut dargestellt. Bisher habe ich fast nur Romane gelesen, die in Deutschland zu der Zeit spielten. Finde es aber sehr interessant auch mal zu sehen, wie sich diese Zeit in anderen Ländern ausgewirkt hat. In diesem Buch in Norwegen. Auch hier gab es Hitleranhänger aber auch einen aktiven Widerstand.

Der Krimi ist sehr detailreich geschrieben. Finde ihn sehr gelungen. Allerdings muss man immer wider aufpassen als Leser nicht den Anschluss zu verlieren. Durch die zwei Zeitebenen und die Fülle an Personen besonders in der Zeit von 1942 ist der Anspruch an den Leser sehr hoch. Dadurch ist das auch kein Buch, das man mal eben nebenbei lesen kann. 

Einzig und allein mit dem Protagonisten Tommy Bergmann habe ich mich etwas schwer getan. Jemand der seine Frau schlägt, so dass diese sogar um ihr Leben bettelt geht bei mir gar nicht.