Die Schmetterlingsinsel von Corinne Bomann
Wer kennt ihn nicht den klassischen Dreisatz, der auch bei diesem Buch wieder zum Tragen kommt. Junge Frau- altes großes Haus oder Anwesen – dunkles Familiengeheimnis.
Mindestens schon 100mal gelesen, weitere 100mal versucht zu kopieren und mindestens 200mal gescheitert.
Dementsprechend skeptisch war ich natürlich auch bei diesem Buch, aber man soll der Schriftstellerin und dem Buch ja eine Chance geben oder?
Und ich wurde angenehm überrascht. Insgeheim muss sich jedes Buch den Vergleichen mit Kate Morton stellen, ob man will oder nicht. Sie bleibt die Messlatte dieser Art von Büchern.
Corinne Bomann hat ihre Sache aber wirklich gut gemacht. Die Geschichte selber findet an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten statt. Sie hat geschickt die verschiedenen Zeitepochen miteinander verwoben, die Übergänge für den Leser sind fließend, wenn auch angezeigt durch Zeitmarkierungen am Kapitelanfang. Beide Stränge sind getrennt voneinander sehr interessant und spannend und unterliegen nicht dem Schema F - ein interessanter Strang der den langweiligen aufpeppt.
Sie versteht es den Leser immer wieder zu animieren sich eigene Gedanken über das Geheimnis zu machen, gibt aber nur so viel preis was gerade für den Fortgang der Geschichte von Relevanz ist. Das gefällt mir sehr gut.
So bleibt die Geschichte zu jeder Zeit interessant.
Die Charaktere sind ebenfalls sehr gut gelungen. Die Hauptfiguren mit all ihren Stärken und Schwächen die genau zum richtigen Zeitpunkt präsentiert werden.
Aber auch der Butler, der nur für eine von vielen Nebenfiguren hier erwähnt werden soll sind auf ihre eigene Art passend für die Geschichte. Sie agieren genauso wie die Geschichte es braucht und wie es zu ihrer authentischen Natur passt.
FAZIT:
Es entsteht so ein rundherum gutes Buch welches den Vergleich mit Kate Mortons Büchern nicht scheuen muss. Endlich mal eine Autorin die den Dreisatz verstanden hat. So macht das Entdecken von Familiengeheimnissen wirklich Spaß und verdient die volle Punktzahl.