Rezension

Ein "Beautiful Bastard", wie er sein sollte

Beautiful Bastard - Christina Lauren

Beautiful Bastard
von Christina Lauren

Dass auch das Auge mitliest, fällt mir persönlich immer bei besonders gelungenen Covern auf. Wenn mir Genre und Kurzbeschreibung zusagen, hält mich auch ein nicht so schönes Cover weder vom Kauf, noch vom Lesen ab, aber wenn schon Cover und Titel einen zweiten Blick wert sind, schadet das natürlich auch nicht. Hier finde ich beides überaus gelungen.

Wie spätestens die Kurzbeschreibung deutlich macht, ist "Beautiful Bastard" kein hochliterarisches Werk und wer es nur liest, um sich hinterher mokieren zu können, dass es ihm zu anspruchslos gewesen sei und was überhaupt die ganzen Sexszenen sollten - der sollte besser von vornherein zu einem anderen Buch greifen!

Denn die Sexszenen und das erotische Prickeln zwischen Chloe und Bennett nehmen einen Großteil des Buches ein. Und die sind sowohl unterhaltsam als auch anregend, obwohl oder gerade weil sie ohne irgendwelche Steigerungen auskommen: kein Dom, kein Sub, kein BDSM, keine anderen Spielchen - nur Sex und ein bißchen Dirty Talk - gerade das Pure ist es, was das Ganze echt und nicht aufgesetzt wirken lässt.

Die Hintergrundhandlung ist recht simpel: Auch wenn Chloe und Bennett glauben, sich gegenseitig nicht gut leiden zu können, gewinnt nach neunmonatiger Zusammenarbeit die körperliche Anziehungskraft - das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht beide mit der Zeit feststellen würden, dass da doch auch irgendwie Gefühle sind und das verkompliziert dann die Situation gehörig.

Positiv aufgefallen ist mir, dass der Charakter der Chloe kein unbedarftes, verschüchtertes Mauerblümchen ist, sondern eine selbstbewusste, intelligente Frau, die sich auch von ihrem arroganten Chef nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Ebenfalls sympathisch ist der Charakter unseres "Beautiful Bastard"s, Bennett - denn er stellt zwar ebenso hohe Ansprüche an seine Mitarbeiter wie an sich selbst, ist darüber hinaus aber kein schlechter Kerl.

Mein einziger Kritikpunkt liegt dann auch beim Namen: Bennett! In meiner persönlichen Liste männlicher Vornamen, die sexy klingen, würde Bennett, oder Ben, wie ihn seine Familie nennt, mit Sicherheit nicht auftauchen. Ganz schlimm war "Benny", wie ihn sein Bruder genannt hat, aber das kam Gottseidank auch nur einmal vor - namenstechnisch gefällt mir beispielsweise Mr. Cross da deutlich besser.

Alles in allem bekommt der Leser hier, was er erwarten kann: sexy Unterhaltung, gut geschrieben - das Autorinnenduo verfügt nämlich über einen gar nicht mal so kleinen Wortschatz! Definitiv einen Kauf wert, um mal ein paar Stunden komplett abzuschalten.