Rezension

Purer Sex ohne anspruchsvolle Handlung

Beautiful Bastard - Christina Lauren

Beautiful Bastard
von Christina Lauren

Titel und Cover machen sehr deutlich, um was es in dieser Geschichte geht: ein sexy Arschloch. Während ich das Cover sehr gelungen finde, da es auf ein Foto eines halbnackte Mannes verzichtet, ist der Titel nicht ganz so mein Geschmack. Allerdings hat ihn der Verlag von der Originalausgabe übernommen, was ich wiederum gut finde. Hinter dem Autorennamen steckt übrigens das US-amerikanische Autorenduo Christina Hobbs und Lauren Billings, die bereits seit 2009 gemeinsam Liebesromane schreiben.

Nachdem dieses Buch bereits die Nr.1 auf der New York Times Bestsellerliste war, war ich natürlich sehr gespannt auf diesen erotischen Roman des mir bisher unbekannten Autorinnenduos Christina Hobbs und Lauren Billings.
Der Einstieg in die Geschichte gelingt hervorragend, da sie rasend schnell Fahrt aufnimmt. Bereits nach ca. 20 Seiten hat man die erste sexuelle Begegnung zwischen den Protagonisten Chloe und Bennett erlebt. Da in erotischen Romanen normalerweise gerade zu Beginn die sexuelle Spannung zwischen den Hauptfiguren bis ins Unermessliche gesteigert wird, ist dies hier doch eher überraschend. Als Leser fragt man sich dann automatisch: “Was kommt denn jetzt noch?” und die Antwort lautet: Noch mehr Sex und aufkeimende Gefühle. Mir hat dieser Aufbau gut gefallen, zumal die Sexszenen wirklich heiß sind ohne zu vulgär oder gewalttätig zu sein. Es ist einfach nur richtig guter Sex an den verschiedensten Orten mit ein bisschen Dirty Talk und ein bisschen Romantik- die Mischung ist perfekt. Der besondere Reiz entsteht durch die Chef-Praktikantin-Konstellation und der Tatsache, dass beide sich die ganze Zeit eigentlich nur anpflaumen, weil sie sich nicht leiden können. Die beiden Hauptcharaktere sind schon etwas gewöhnungsbedürftig: er das sexy, arrogante Arschloch; sie die heiße, selbstbewusste Praktikantin – nun ja, in welcher Wirklichkeit gibt es das schon? Nichtsdestotrotz muss man die beiden einfach mögen, da sie im Grunde beide auch nur normale Menschen sind, die sich hinter diesem ganzen “Sie sind so ein Arschloch!” und “Sie sind so zickig!” verstecken. Teilweise war der Schlagabtausch zwischen den beiden wirklich witzig, teilweise etwas ermüdend bzw. übertrieben.
Schade finde ich, dass die Handlung eher dürftig und sehr vorhersehbar ist. Es gibt keine überraschenden Wendungen oder Nebenstränge. Beide stolpern lediglich von heißem Sex zu heißem Sex- was definitiv auch seinen Reiz hat, keine Frage, aber eben für eine vorbehaltlose Empfehlung meines Erachtens nicht ausreicht.
Mein Fazit: “Beautiful Bastard” ist durch die vielen wirklich heißen Sexszenen definitiv ein Pageturner. Wer auf der Suche nach einer großen Portion Erotik ist und auf einen ausgefeilten Handlungsstrang verzichten kann, liegt mit diesem Buch genau richtig. Ich werde den 2. Band, der im Dezember 2014 erscheint, definitiv lesen und auf eine ausgereiftere Handlung hoffen.