Rezension

Wo ist die Handlung?

Beautiful Bastard - Christina Lauren

Beautiful Bastard
von Christina Lauren

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der erste Satz:
Mein Vater sagte immer, um den Beruf, den man machen möchte, richtig zu lernen, 
muss man jemand anderem dabei genau auf die Finger schauen.

Meine Meinung:
Inhalt
Chloe macht ihren Job sehr gerne. Noch lieber wäre es ihr allerdings, wenn sie nicht einen solchen Blödmann zum Chef hätte. Bennett ist wirklich alles andere als sympathisch. Ständig kritisiert er an Chloe rum und vergreift sich eigentlich immer im Ton. Aus dieser Praktikantin-Chef-Beziehung entwickelt sich jedoch schon bald eine Art Hassliebe mit sehr viel "Leidenschaft" und "Zerreißproben".

Ich hasste sie so sehr in diesem Moment. Ich hasste, dass sie richtig lag und ich falsch, und ich hasste es, dass sie mich dazu zwang, eine Entscheidung zu treffen. Vor allem hasste ich es, wie sehr ich sie wollte.
Zitat aus "Beautiful Bastard" -Bennett-

Cover
Das Cover ist richtig passend zur Geschichte. Genau so habe ich mir Bennett auch vorgestellt. Anzug, gut gebaut, toll ausschauend. Der Titel ist ebenfalls passend gewählt, da der ziemlich häufig (vielleicht sogar viel zu häufig) im Buch vorkommt.

"Oh." Mit geröteten Wangen, weil ich so überreagiert hatte, beugte ich mich in den Kofferraum und nahm den Mantel heraus, strich ihn über meinen Arm glatt. "Entschuldigung."
"Warum gehen Sie immer davon aus, dass ich ein Arsch bin?"
"Weil Sie es normaler Weise auch sind?"
Er lachte wieder, während er den Koffer verstaute. "Sie müssen mich sehr vermisst haben."

Zitat aus "Beautiful Bastard" -Chloe-

Gesamt
Ich habe Tage gebraucht, um diese Rezension schreiben zu können. Zu viel ging mir im Kopf herum. Hätte ich gleich am Ende des Buches meine Finger die Tastatur berühren lassen, wäre ich wohl viel zu emotional an die Sache herangegangen. Und auch jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich euch vermitteln kann, was mir bei "Beautiful Bastard" durch den Kopf ging...
Als ich die ersten Seiten gelesen habe, war ich noch frohen Mutes. Chloe schien sehr nett zu sein und ich konnte aufgrund des Verhaltens von Bennett sehr gut nachvollziehen, warum Chloe ihn als das Arschloch schlechthin bezeichnet. Diese positive Stimmung wurde dann aber je unterbrochen, als die erste "Handfeste" Szene in Bennetts Büro passierte und ich mir dachte: "Das können die unmöglich ernst meinen!" Von nun auf jetzt werden Körperflüssigkeiten ausgetauscht, obwohl eine Seite zuvor noch explizit drauf hingewiesen wird, was für ein Bastard ihr Chef doch ist. Es war so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass ich nur mit dem Kopf geschüttelt habe. Aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Die Geschichte muss ja irgendwie anfangen, also gut, weiter im Text. -
Nach einigen Seiten mehr stellte ich fest, dass sich im Grunde genommen alles wiederholt. Die einzige Abwechslung besteht in den Stellungen, die die Protas ausführen und die Lokalitäten wechseln auch des Öfteren, aber ansonsten passiert schlicht nichts. Es gibt keine besondere Handlung. Überhaupt keine. Das Einzige, was in "Beautiful Bastard" passiert ist, wie die Protas sich erst anzicken und schließlich übereinander herfallen. Anschließend können sie sich wieder nicht leiden, zicken sich erneut an und das Spiel beginnt von vorne. Das.Gesamte.Buch.Lang! Hinzu kommen die überaus "netten Dinge", die sie sich an den Kopf schmeißen:
"Du Bastard" (Wohl die Übersetzung für: Bitte besorg es mir jetzt hier gleich auf dem Tisch);
"Du Miststück" (Gleichzusetzen mit: Ich bin so heiß auf dich und kann es kaum noch abwarten dich zu knattern).
Diese kurzen, prägnanten Sätze scheinen für die Protagonisten das "Vorspiel" zu sein und da sie sie ziemlich häufig benutzen, könnt ihr euch sicher vorstellen, wie es das gesamte Buch über "abgeht".
Ich habe mehrmals die Augen verdreht, mit dem Kopf geschüttelt und war auch versucht das Buch einfach abzubrechen, denn bis auf den nächsten zerrissenen Slip und die nächste verbale und orale Auseinandersetzung hätte ich absolut nichts verpasst.
Irgendwann hab ich resigniert. Ich habe die ganze Sache einfach mit Humor genommen und nicht weiter drüber nachgedacht. Stellenweise fand ich die sarkastischen Kommentare von Chloe sogar lustig. Eine Identifizierung mit ihr fand allerdings zu keiner Zeit statt, denn wenn ich einen Mann nicht leiden kann, kann ich ihn eben nicht leiden. Da verspüre ich nicht die geringste Lust auf die "Lust".

Fazit:
Positiv
Das Cover ist wirklich schön und die sarkastischen Kommentare von Chloe, die nicht ganz so hart ausgedrückt sind, fand ich amüsant.
Die wechselnden Erzählperspektiven: Ein Kapitel schreibt Bennett in der Ich-Form und im nächsten Chloe, ebenfalls in der Ich-Form.
Negativ
Hier gibt es absolut keine Handlung, die über das Sexuelle hinausgeht. Außerdem konnte ich mich mit keinem der beiden Protagonisten in irgendeiner Art und Weise identifizieren.
Die Story ist schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich hassen, aber trotzdem miteinander ins Bett gehen.
Wirkliche Emotionen habe ich auch nicht gespürt. Ich habe den Beiden absolut nichts abgenommen.
Die ewigen Zankereien sind mir zunehmend auf die Nerven gegangen, ebenso, dass ständig die Slips zerrissen werden mussten. Sollte dieser Roman irgendwann einmal verfilmt werden, werden sie auf jeden Fall eine sehr große Menge an Unterwäsche bereit halten müssen. ;)
Sorry, aber ich konnte mit diesem Roman echt nichts anfangen und werde um diese Reihe ab sofort einen großen Bogen machen.
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