Rezension

Ein berührendes Buch über die Liebe, das Leben und verpasste Chancen

Man sieht sich -

Man sieht sich
von Julia Karnick

Bewertet mit 5 Sternen

Als Robert in der elften Klasse die Schule wechselt, trifft er am Morgen auf Friederika, die im freundlich den Weg weist. Robert ist sofort verliebt, wird auch schnell im Freundeskreis aufgenommen, aber mehr wird daraus nicht, Friederika bleibt unerreichbar. Roberts Liebe zu ihr bleibt ungebrochen, aber sie verlieren sich aus den Augen. Wird ihnen das Leben eine zweite Chance geben?

Das Cover finde ich sehr schön gewählt, es zeigt drei Abschnitte, zwei Menschen Hand in Hand, die sich aber nicht im selben Abschnitt bewegen. Genauso verhält es sich mit Robert und Frie. Aber es gibt eben drei davon.
Für mich ist es das erste Buch von Julia Karnick und ich fühlte mich sofort wohl. Sie hat einen sehr lebendigen, offenen und detailreichen Schreibstil, die Seiten fliegen, das Thema berührt. Ich bin selbst etwas älter als die Autorin und war sofort gefangen in der Schulzeit, die sich langsam dem Ende zuneigt und in der die Weichen für das Leben gestellt werden. In der Freunde und die erste Liebe mehr zählen als Zeugnisse und das Leben voller Chancen ist. 
Auch wenn man meint, das Schicksal selbst in der Hand zu haben, muss man manchmal Entscheidungen treffen, mit denen man nicht gerechnet hatte. Roberts große Liebe bleibt unerfüllt, er gibt sich mit Freundschaft zufrieden. Und als Frie entdeckt, das hinter ihrer großen Zuneigung doch Liebe stecken könnte, ist die Situation mehr als aussichtslos. 
Man darf miterleben, was aus beider Leben wird, ihrem Alltag, ihren Sorgen und ihrem Glück. Und bewahrt stets die Hoffnung, dass sich ihre Liebe eines Tages erfüllen könnte.
Ein wunderbares Buch, bewegend, berührend und zu Herzen gehend, aber auch frisch und farbenfroh erzählt, wie aus dem Leben gegriffen und sehr fesselnd! Mir hat es ausgezeichnet gefallen, mich an vieles erinnert und oft auch nachdenklich gemacht.