Rezension

Ein gnadenloser Rächer ist in Berlin unterwegs - ein äußerst spannender dritter Fall für Victor und Ken!

Der Todesbruder -

Der Todesbruder
von Thomas Elbel

Bewertet mit 5 Sternen

Ein gnadenloser Rächer ist in Berlin unterwegs - ein äußerst spannender dritter Fall für Victor und Ken!

Allgemeines: "Der Todesbruder" von Thomas Elbel ist im September 2020 als Taschenbuch mit 448 Seiten bei Blanvalet erschienen.

Es handelt sich hier um den dritten Band der Reihe um die Ermittler Victor von Puppe und seinen Partner Ken, der ohne Kenntnis der Vorgänger problemlos gelesen werden kann.

Das Cover zu "Todesbruder" sticht gleich ins Auge und hat auch eine tolle Haptik. Weiterhin gefällt es mir, dass es einen Wiedererkennungswert zu den anderen Bänden der Reihe gibt und die Cover zusammenpassen.

Der Klappentext: Viktor Puppe vom Berliner LKA und sein Partner Ken werden zum Schauplatz eines grausamen Verbrechens gerufen. Auf einem abgesperrten Gelände wurde eine Leiche gefunden, gezeichnet von schrecklichen Verbrennungen. Bei dem Toten handelt es sich um einen Botschafter des Vatikans. Am Tatort finden sie eine römische Ziffernfolge. Bei der Autopsie stellt sich heraus, dass der Mann während der tödlichen Folter zwar bewegungsunfähig, jedoch bei vollem Bewusstsein war. Dann taucht ein weiteres perfide ermordetes Opfer auf, getötet durch unzählige Wespenstiche ... Auch bei diesem werden römische Ziffern gefunden. Ganz offensichtlich hängen die Morde zusammen. Die Ermittlungen führen Ken und Viktor an eine Schule, wo sie jedoch auf eine Mauer des Schweigens stoßen. Und der Mörder hat gerade erst angefangen …

Meine Meinung: Thomas Elbels Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Spannung wird stetig gesteigert und einige Male musste ich auch sehr schmunzeln, ich war einfach mittendrin im Geschehen :o)  

Es gibt einige Opfer eines gnadenlosen Rächers, die mit ungewöhnlichen und sehr kreativen Methoden ermordet wurden. Der Täter orientiert sich hierbei an Dantes Göttlicher Komodie und mordet in den Reihen der katholischen Kirche... 

Teilweise ist das sicher nichts für empfindliche Gemüter, denn die Beschreibungen sind recht detailliert, ungeschönt blutig und brutal und für meinen Geschmack absolut fesselnd.

Allerdings hatte ich anfangs einige Schwierigkeiten, die Vielzahl an Personen zuzuordnen, die im Laufe der Ermittlungen auftauchen.

Das Ermittlerteam ist alles andere als gewöhnlich, eine exzentrische Kombination, die wenn es daruaf ankommt bestens zusammenhält. 

Victor stammt aus einer adeligen Familie und hat eine sehr sehr umfassende Bildung auf scheinbar allen Gebieten, so dass er zu allen Themen kompetent etwas sagen kann. 

Ken ist der schräge Vogel des Teams. Er ist Halbjapaner und trägt stets auffällige Kleidung, die sehr untypisch für einen Komissar ist. Außerdem liebt er es, Sprüche zu klopfen und übertritt dabei gern die Grenzen des guten Geschmacks...Ken mag man oder auch nicht, ich fand ihn klasse, zumal er absolut loyal und zuverlässig ist, wenn es darauf ankommt.

Begüm ist neuerdings die Chefin des Teams, ist ganz gern im Alleingang unterwegs und muss sich erstmal in ihre Rolle hineinfinden. 

Und dann ist da noch Stella, die Rechtsmedizinerin, mit der Victor eine Beziehung hat und die ein wenig unnahbar und seltsam scheint.

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und haben sehr unterschiedliche, ungewöhnliche Eigenschaften, so dass man hier beim Lesen sehr schnell Sympathien entwickelt - oder auch das Gegenteil ;)

Bis auf ein paar kleinere Ungereimtheiten hat mir "Todesbruder" sehr gut gefallen. Es war von Anfang an fesselnd, steigert sich mit einigen unerwarteten Wendungen und überrascht am Ende absolut, obwohl....aber wir wollen hier ja nicht spoilern ;)

Mein Fazit: Ein super Thriller, der aus der Masse heraussticht und aufregende Lesestunden bereitet!