Rezension

Ein literarischer Höhepunkt!

Stoner - John Williams

Stoner
von John Williams

Bewertet mit 5 Sternen

Ich danke dtv für dieses Rezensionsexemplar. Es war wunderbar zu lesen und ist ein regelrechtes Literaturmeisterwerk! Ich weise daraufhin, dass eventuell Spoiler enthalten sein könnten.

Worum geht es?
Stoner ist Sohn eines armen Farmers und liebt die Literatur. Er soll es besser haben als seine Eltern und schon kommt er auf die Universität. Er unterbricht sein erstes Studium im Bereich Agrarwissenschaft und geht der Literatur nach. Stoner entdeckt sich selbst.  Schon bald lernt er eine seine zukünftige Frau kennen, doch diese ist kalt und emotionslos und so rein gar nichts für Stoner und ein Missgeschickt folgt dem nächsten. Wie wird es mit Stoner weitergehen?

Auszug aus dem Buch Seite 7 und 8
"Der ein oder andere Student, der den Namen William Stoner liest, mag sich fragen, wer er war, doch geht die Neugier selten über müßige Spekulationen hinaus. Stoners Kollegen, die ihn zu seinen Lebzeiten nicht besonders schätzten, erwähnen ihn heutzutage nur noch selten: Den Älteren bedeutet sein Name eine Erinnerung an das Ende, das sie alle erwartet, für die Jüngeren ist er bloß ein Klang, der ihnen weder die Vergangenheit näherbringt noch eine Person, die sich mit ihnen oder ihrer Karriere verbinden ließe."

Meinung:
Da ich selbst Philosophie und Literatur studiere, interessierte mich dieses Buch sehr. Ich hatte somit auch recht hohe Erwartungen an diesen Roman und kann nur sagen, diese wurden ganz und gar erfüllt. Erwähnt sei, dass diese Geschichte und die darin lebenden Personen reine Fiktion ist.
Das Leben des Stoner wurde gleich von Beginn an erzählt. Der Schreibstil war flüssig und einfach und die Kapitel waren nicht zu lang gehalten. So konnte man direkt in die Geschichte eintauchen und sich sein eigenes Bild aus dem Leben des Stoner machen. Leider merkte man schnell, wie Leid einem dieser Charakter eigentlich tun kann, denn er wurde regelrecht vom Pech verfolgt. Doch dadurch, dass er sein Agrarstudium abbrach und sich selbst in der Geisteswissenschaft entdeckte, nahm sein Leben neue Form an. Er lebte förmlich für die Literatur. Sie wurde sein Lebensinhalt und blieb es auch! Das gefiel mir sehr und faszinierte mich. Doch als er sich dann auch der Liebe hingeben wollte, musste er wieder spüren, was es hieß zu leiden. 
Ein Buch, was anfangs recht langweilig begann, wurde nach und nach spannend. Es faszinierte mich zu sehen, wie sich Stoner in dieser Geschichte weiterentwickelte und was er erlebte. John Williams schaffte es diesen Charakter so aussagefkräftig auszuschmücken, dass ich ihn mir sehr gut vor meinen Augen vorstellen konnte und mir sehr sympathisch wurde Ich litt mit ihm, ich freute mich mit ihm. Emotionen wurden hier ganz "groß" geschrieben. Das Buch ist voller Tiefgründigkeit.
Das Cover des Buches zeigt vermutlich Stoner auf seinem Lebensweg. Es gefällt mir gut und vorallem besser als das Cover der englischen Originalversion und verrät auch von der Geschichte her nicht zuviel. 

Zum Protagonisten hatte ich bereits schon einiges erzählt, doch möchte ich auch Edith aufgreifen. Stoners Frau, in die er sich verliebte. Sie war herzlos, kalt und schon bald war klar, dass die gemeinsame Ehe scheitern würde. Wieder einmal ein "Schlag ins Gesicht" für den armen Stoner. Es ist kein Wunder für mich gewesen, als er sein Herz dann endgültig verschloss. Doch nicht nur in der Liebe gab es negative Erfahrungen in Stoners Leben. Auch im Bereich Freundschaften musste er sich von einem guten Freund verabschieden, welcher in den Krieg zog. Er sah ihn nie wieder. 

Fazit:
Das Leben des Stoners ist ein grandioses Meisterwerk für Literaturfreunde! Ich konnte jede einzelne Seite genießen und vergebe die folgende Wertung:

- Cover: 5/5
- Story: 5/5
- Charaktere: 5/5
- Emotionen: 5/5
- Schreibstil: 5/5
Gesamt: 5/5 Palmen