Rezension

Ein toller Coming of Age Roman über Schicksal, Schmerz und Liebe

A Wish for Us - Tillie Cole

A Wish for Us
von Tillie Cole

Das Cover finde ich sehr gelungen. Im ersten Moment wirkt es einfach nur hübsch, mit dem mattschwarzen Hintergrund, den explodierenden Farben und der darin eingebetteten Schrift. Wenn man das Buch dann gelesen hat gibt es eine direkte Verbindung zwischen Cover und Inhalt, was ich immer sehr gut und wichtig finde.

 

Der Roman handelt von dem erfolgreichen DJ Cromwell Dean und der von klassischer Musik begeisterten Bonnie Farraday. Die beiden geraten in Brighton aneinander, wo Bonnie urteilt, dass es der von Cromwell gespielten Musik an Gefühl fehlt. Wenig später sehen sich die beiden in der amerikanischen Kleinstadt Jefferson wieder,wo sie an das gleiche College gehen.

 

Der Schreibstil von Tillie Cole ist angenehm flüssig und gut zu lesen. Man ist sofort in der Geschichte drin und fühlt zusammen mit den Charakteren. Die Perspektive wechselt zwischen den beiden Protagonisten Bonnie und Cromwell. Das ist eine Art der Erzählung, die mir grundsätzlich gut gefällt und hier auch sehr gut umgesetzt wurde. Man erhält einen Einblick in die Charakterzüge, gleichzeitig werden Szenen nicht wiederholt, sondern ergänzt.

 

Durch die Perspektivwechsel fühlt der Leser sich mit beiden Charakteren mit. Es ist leicht die Beweggründe nachzuvollziehen, ohne dabei tatsächlich Partei für oder gegen einen der beiden zu ergreifen. Bonnie und Cromwell wirken interessant und echt. Auch Easton, Bonnie‘s Zwillingsbruder ist für einen Nebencharakter sehr gut beschrieben. Beide Charaktere sind toll ausgearbeitet, sie wirken tiefgründig, verletzlich und trotzdem stark.

Zu dem Leben und der Geschichte von beiden werden immer wieder Andeutungen gemacht, wodurch man mit rätseln kann, die Spannung aber nicht verloren geht.

Wirklich neu ist die Idee hinter dem Roman nicht unbedingt, dafür aber sehr schön und gefühlvoll umgesetzt und mit einigen unvorhersehbaren Wendungen.

Der einzige Kritikpunkt sind die ersten 150 Seiten. Meiner Ansicht nach ist die Erzählung hier etwas langatmig, da immer wieder das Gleiche in ähnlichen Situationen erzählt wird. Besonders wurde hier viel zum Thema klassische Musik eingebaut, was für Menschen, die sich damit nicht auskennen, oder deren Musikgeschmack ein anderer ist, doch etwas ermüdend wirken kann.

 

Insgesamt ein wirklich gelungener Roman, der Lust auf mehr macht.