Rezension

eine etwas andere Urlaubsreise

Adria mortale - Bittersüßer Tod -

Adria mortale - Bittersüßer Tod
von Margherita Giovanni

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Buch "Adria Mortale - Bittersüßer Tod" erleben die beiden jungen Frauen Sonja und Elke aus Deutschland einen besonderen Urlaub. Nicht nur, weil sie zum ersten Mal alleine im Urlaub sind und sogar mit dem Roller bis nach Italien gefahren sind. Nein - in dem kleinen idyllischen Ort passiert auch noch ein Mord. Das Mordopfer und die beiden Frauen wohnten sogar in der gleichen Pension. Mir hat die Erzählung sehr gut gefallen. Man wird wirklich in die 50er Jahre zurückversetzt und erlebt hautnah die damalige Atmosphäre in Deutschland (durch die Rückschau auf die Lebensverhältnisse von Sonja und Elke) und in Italien. Die Beschreibungen der Landschaft und der Menschen ist so detailreich, dass man sich alles gut vorstellen kann. Man spürt die Wärme und sieht den Dorfplatz richtig vor sich. Es weckt beim Leser die Reiselust. Die beiden jungen Frauen waren mir sofort sympathisch, besonders weil sie diese Reise alleine mit dem Roller gewagt haben. Ich finde, sie kommen sehr authentisch rüber. Aber das trifft auch für die anderen Personen zu. Die Dorfbewohner werden ja sehr gut beschrieben und man hat eine Velzahl von Charaktere vor Augen. Besonders die Besitzerin der Pension Federica Pellegrini hat es mir angetan. Sie wohnt schon einige Jahre im Ort, wird aber immer noch als Fremde angesehen. Aber sie lässt sich davon nicht beeinflussen. Sie ist eine couragierte und interessierte Frau und bringt sich schon sehr bald in die Ermittlungen ein. Sehr zum Leidwesen des Commissario Garibaldi. Er wird in diesen kleinen Ort geschickt und ist natürlich etwas im Nachteil, da er die ganzen dörflichen Verstrickungen und Geschichten nicht kennt. Aber dafür hat er ja Federica. Und er nimmt im Laufe der Zeit auch die Hilfe der Pensionswirtin an. Und das nicht nur, weil sie eine sympathische und schöne Frau ist. Es wird in dem Buch nicht nur ein Todesfall aufgelöst, sondern man wird auch durch kleine Spitzen über die Vorurteile der Menschen informiert. Ich fand die Darstellung der "typisch" deutschen oder auch italienischen Eigenarten gelungen. Auch sonst war die Handlung interessant und man wurde ständig mit neuen Details gefüttert, die die Suche nach dem Schuldigen immer wieder erschwerte. Aber es hat Spaß gemacht den ganzen Verwicklungen und Entwicklungen zu folgen. Es ist jetzt nicht der brutale Thriller, sondern man erlebt auf eine informative und abwechslungsreiche Art und Weise die verschiedenen Lebensumstände der Protagonisten und am Ende wird der Fall gelöst. Und mir hat die Aufklärung zum Schluß gut gefallen. Ich hätte allerdings gerne noch gewußt, was die beiden jungen Frauen aus Deutschland noch aus ihrem Urlaub gemacht haben. Und natürlich über das weitere Schicksal von Federica ud Lorenzo. Aber vielleicht gibt es ja weitere Fälle mit Lorenzo und Federica. Ein richtig schöner und fast sanfter Krimi, der dem Leser die kleine Welt eines einsam gelegenen Dorfes näher bringt. Der Text lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Man bleibt immer im Geschehen und man kann beim Lesen amüsiert sein oder sich über die Dinge aufregen. Es gibt ein paar Geheimnisse, die durch die Ereignisse endlich aufgedeckt werden. Mir hat das ganze Buch sehr gut gefallen und ich habe einige schöne Stunden an der Adria verbracht.