Rezension

Eine Geschichte, die unter die Haut geht

Das letzte Licht des Tages - Kristin Harmel

Das letzte Licht des Tages
von Kristin Harmel

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, die mich alle begeistern konnten. So auch ihr neuestes Werk, was uns nach Frankreich in die Zeit des 2. Weltkrieges entführt.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen, immer abwechselnd zwischen den Protagonisten erzählt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig, baut mit der Zeit an Spannung auf, die sich bis zum Schluß stetig steigert und mir sehr unter die Haut ging.

2019: Liv steht nach ihrer Scheidung mit 41 Jahren ohne Job und ohne Wohnung da. Da nimmt sie kurzerhand ihre Großmutter Edith mit nach Paris, wo sie den Anwalt Julien Cohn kennenlernt. Allerdings verhält sich ihre Großmutter oft sehr merkwürdig, blockt aber jedesmal ab, wenn Liv sie darauf anspricht.

1940: Ines und ihr Mann Michel leben auf dem Weingut Chauveau. Befreundet sind sie mit dem Kellermeister Theo und seiner Frau der Jüdin Celine. In den Kellern verstecken sie Waffen für die Resistance. Ines, die die Gefahr unterschätzt, wird immer öfter ausgegrenzt und fühlt sich vernachlässigt. Selten hat mich eine Person wie Ines so gespalten und ich weiß eigentlich immer noch nicht, ob ich sie mag oder nicht. Sie ist einerseits sehr naiv und begeht daher einen riesen Fehler, der sich über Generationen hinweggezogen hat. Aber andererseits tat sie auch sehr viel gutes und hat sich ihr ganzes Leben lang diesen Fehler nie verziehen.

Es war sehr interessant, wie sich im Laufe der Geschichte die beiden Erzählstränge vereinen und der Schluß konnte mich dann nochmal überraschen und geht sehr zu Herzen.

Fazit: Eine sehr tragische und schockierende Geschichte, die unter die Haut geht.