Rezension

Eine berührende Familiengeschichte

Das letzte Licht des Tages - Kristin Harmel

Das letzte Licht des Tages
von Kristin Harmel

„Das letzte Licht des Tages“ ist der neue Roman aus der Feder der Bestsellerautorin Kristin Harmel, die mich mit ihrem letzten Roman schon total begeistert hat. Sie nimmt uns auf eine abenteuerliche Reise, die in Amerika beginnt, mit und entführt uns nach Frankreich. Hier tauchen wir in eine berührende und dramatische Familiengeschichte ein.

Zunächst eine Reise in die Vergangenheit, und zwar nach Frankreich. Wir befinden uns im Jahr 1940. Ines findet heraus, dass ihr Ehemann auf dem Weingut der Familie Flüchtlinge und Waffen für die Résistance versteckt. Doch Ines fühlt sich von ihrem Mann vernachlässigt und weiß nicht, auf welche Seite sie sich schlagen soll. Inés schließt sich dem Widerstand an – und begeht einen schrecklichen Fehler, der das Leben aller auf dem Gut für immer verändert.

Im Jahr 2019 begleitet die junge Amerikanerin Liv ihre über 90jährige exzentrische Großmutter auf eine Reise nach Frankreich. Liv fühlt sich von dem Weingut Chauveau magisch angezogen und auch ihre Großmutter scheint eine enge Beziehung hierzu zu haben. Der sympathische Anwalt Julien Cohn hilft Liv die Geschichte der Weinkellerei zu erforschen. Ihre Recherchen führen sie zurück in die dunkelste Zeit des 2. Weltkrieges und hier kommt eine schier unglaubliche Geschichte ans Tageslicht.

Wow! Noch jetzt nach Beendigung des Buches habe ich ein Gänsehautfeeling. Mich hat diese Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt, wieder tief berührt. Denn die Autorin lässt uns in die Vergangenheit reisen und wir werden wieder mit dem Grauen des Krieges konfrontiert. Dieser hat auch vor dem Weingut Chauveau nicht halt gemacht. Wenn ich die Augen schließe, läuft alles wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich befinde mich auf dem Weingut, lerne viel über die Entstehung von Champagner und spüre die Kälte, die in den unterirdischen Gängen herrscht. Ich lerne alle Bewohner des Gutes kennen, spüre ihre Zerrissenheit und bewundere sie für ihren Kampf um Gerechtigkeit. Sie haben die Hoffnung nie aufgegeben, haben gekämpft für eine bessere Zeit und ein besseres Leben. Ich stand beim Lesen ständig unter Strom. Und Jahrzehnte später begleitet Liv ihre Großmutter nach Frankreich, die bis dahin nie ein Wort über ihr dortiges Leben verloren hat. Ich lerne den sympathischen Anwalt Julien kennen und tauche tief in eine unglaubliche, berührende und dramatische Familiengeschichte ein, die mich gefangengenommen hat. Eine Lektüre voller Emotionen, die mich auch nachdenklich gemacht hat.

Ein ganz besonderes Lesevergnügen der Extraklasse. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es regelrecht verschlungen. Gerne vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne.