Rezension

Eine spannende Story ohne Längen

Bis zum letzten Tropfen - Mindy McGinnis

Bis zum letzten Tropfen
von Mindy McGinnis

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine authentische Protagonistin, Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und ein Epilog, der mich zu Tränen gerührt hat. Nicht umsonst sehe ich in Bis zum letzten Tropfen das Buch des Jahres 2014.

Es hat mich, wie kaum ein anderes Buch, noch lange nach dem Lesen beschäftigt.

So selten in diesem Buch auch direkt über Emotionen gesprochen wird, um so intensiver durchlebt man sie beim Lesen.

Gefühle werden hier nicht in schier unendlichen Mono- bzw. Dialogen zerredet. Besonders durch die subtile Darstellung entsteht so zum Beispiel eine sehr anrührende Form der Romantik.

Die emotionale Einbindung des Lesers entsteht dabei vor allem durch einige sehr schockierende Momente, die sehr drastisch und direkt beschrieben sind. Die Protagonistin erträgt schrecklichste Schicksalsschläge und wird so zur tragischen Heldin.

Durch authentische Charaktere, die dem Leser sofort ans Herz wachsen, wird der Einstieg in die Story besonders leicht. Schon nach wenigen Sätzen war ich von der Geschichte gefangen genommen.

Der großartige Schreibstil von Mindy McGinnis zeichnet sich insbesondere durch eine äußerst pointierte Wortwahl und seine wundervolle Metaphorik aus. Beides wurde in der deutschen Übersetzung beibehalten. Gerade bei der Beschreibung von Natur und Landschaft und in der Verwendung von Metaphern fühlt man sich an den Stil von Lauren Oliver erinnert.

Durch ein hohes Erzähltempo wird die Handlung außerdem sehr schnell vorangetrieben.

Trotz der in sich abgeschlossenen Handlung findet Bis zum letzten Tropfen in In a Handful of Dust eine Fortsetzung, die zehn Jahre nach dem Ende des ersten Bandes einsetzt.

Bis zum letzten Topfen ist eine  erschreckend  real wirkende Dystopie der Extraklasse mit einer Thematik die zum Nachdenken anregt.