Rezension

Tolle Grundidee, leider größtenteils öder Plot

Bis zum letzten Tropfen - Mindy McGinnis

Bis zum letzten Tropfen
von Mindy McGinnis

Inhalt

Die Menschheit hat unter immer weniger Wasser und einer Choleraepidemie zu leiden. Viele hat das den Tod gekostet. Lynn und ihre Mutter gehören zu den Glücklichen, die eine direkte Wasserquelle haben, doch wegen der Gefahr der Ansteckung ist das Aufbereiten des Wassers anstrengend und langwierig. Schon früh hat die 16-jährige Lynn gelernt ihr Wasser und das Farmhaus in dem sie lebt zu verteidigen und abgeschieden von fast allen anderen Menschen zu überleben. Doch nicht nur die Menschen stellen eine Gefahr für Mutter und Tochter dar, auch die wilden Kojoten werden immer gefährlicher und eines Tages wird Lynns Mutter angegriffen und fremde Menschen tauchen auf...

Meine Meinung

Als großer Endzeit- und Dystopiefan ist mir das Buch schon lange vor Veröffentlichung ins Auge gesprungen, was vor allem an dem gelungenen Cover liegt. Dazu ist die Thematik erschreckend real und dadurch authentisch. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass es wirklich mal soweit kommt, dass das Wasser knapp wird und viele Menschen sterben. Ohne Wasser kann kein Mensch überleben und gerade deshalb finde ich die Idee hinter dem Buch spannend und faszinierend. Es regt zum Nachdenken an, denn allzu häufig verschwendet man Trinkwasser.

Das Buch beginnt mitten im Geschehen, man lernt Lynn kennen, die zusammen mit ihrer Mutter alleine lebt und schon mit neun Jahren angefangen hat auf alle fremden Menschen zu schießen und zu töten um Heim und Wasser zu verteidigen. Sie und ihre Mutter leben nach dem Motto, erst schießen, dann töten, was mich ziemlich erschreckt hat, da sie kaltblütig jeden ermorden, egal ob derjenige ihnen etwas tun möchte, Hilfe braucht oder auf der Durchreise ist.
Lynn und ihre Mutter wirken gefühlskalt und emotionslos, sodass ich meine Schwierigkeiten hatte mit ihnen zu fühlen und sie zu verstehen. Zwar wird nach und nach klar in was für einer schrecklichen Welt sie leben und Lynn verändert sich im Laufe des Buches durch andere Menschen, aber dennoch wurde ich nicht wirklich mit ihr warm. Die Nebenpersonen fand ich dagegen überzeugender.

Dennoch war ich zu Beginn des Buches sehr gefesselt, da ich wissen wollte, wieso die Welt so ist, wie sie ist, was dahinter steckt und was noch so kommt. Aber irgendwann lies diese Begeisterung bei mir etwas nach, weil mich der Plot irgendwann nicht mehr richtig fesseln konnte und eher trocken und langweilig wirkt. Spannung kommt nur sehr wenig auf und die Handlung dümpelt meistens nur vor sich hin.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und benutzt nur sehr einfache Verben und Beschreibungen. Es lässt sich dadurch ohne viel Anspruch lesen, aber Emotionen kamen bei mir nur wenige an. Der Plot wird komplett aus der personalen Erzählperspektive von Lynn erzählt, hier hätte mir aber die Ich-Perspektive besser gefallen, weil ich dann vielleicht eher einen Zugang zu Lynn bekommen hätte.

Erst das Ende konnte mich wieder richtig in seinen Bann ziehen, da dort Spannung und Action aufkommt und einige Wendungen eintreten, die mich überzeugen konnten.
Das Buch hat gute Ansätze, war für mich aber leider nur ein mittelmäßiges Lesevergnügen, obwohl ich den Anfang als sehr vielversprechend empfunden habe.

Fazit

"Bis zum letzten Tropfen" befasst sich mit einem spannenden und aktuellem Thema, was sehr realistisch ist. Leider konnte es mich nur mittelmäßig gut unterhalten, weil einfach zu wenig passiert und ich mit Lynn als Protagonistin nicht warm wurde. Dennoch könnte das Buch viele Endzeitfans überzeugen, denn das Ende ist gut und es lässt sich sehr schnell lesen.